by Heinrich Stieglitz (1801 - 1849)
Maisuna
Language: German (Deutsch)
Ihr Lämmlein, ruft ihr so früh mich wach? Ihr Lämmlein, wollt ihr zum kühlen Bach? Was hebt mich vom Lager? was treibt mich hinaus? Noch leuchten die Sterne, die Nacht ist nicht aus. Nur leise, nur leise, daß Keiner gestört, Daß Keiner des Herzens Pochen hört; Kommt, folget, ihr Lämmlein; bald sind wir da; Dort schwand er in's Weite, bald ist er nah! -- War's nur ein Träumen, Daß du nicht fern? Aus weiten Räumen Der Liebe Stern. Fühlst du mein Sehnen? Manch lange Nacht Haben viel Thränen Heiß dein gedacht. Wie weht der Morgen Mir Kühlung zu! O scheuche die Sorgen, O bringe mir Ruh! -- Die Lämmlein kennen schon lange den Weg, Sie springen so munter voran den Steg; Schon hör' ich nahe den murmelnden Quell, Dort dämmert die Ferne, dort wird es hell! Noch schlummert im purpurnen Bade das Licht, Noch birgt es sein strahlendes Angesicht, Noch ruhen die Zelte im weiten Raum, Manch Auge noch decket ein lispelnder Traum. Jetzt taucht aus den Tiefen die Sonne hervor, Jetzt hebt sie schon goldene Schwingen empor; O Sonne, o grüße den Theuren mir! O künd' ihm, wie sein ich gedenke hier! --
Authorship:
- by Heinrich Stieglitz (1801 - 1849), "Maisuna", appears in Bilder des Orients, first published 1833 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Karl Gottlieb Reissiger (1798 - 1859), "Maisuna", op. 87 (6 Gesänge und Lieder aus Stieglitz' Bildern des Orients für Sopran oder Tenor) no. 1, published 1834 [ soprano or tenor and piano ], Berlin, Schlesinger [sung text not yet checked]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2010-10-10
Line count: 32
Word count: 191