by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926)
So wie dem Meister manchmal das eilig
Language: German (Deutsch)
So wie dem Meister manchmal das eilig nähere Blatt den wirklichen Strich abnimmt: so nehmen oft Spiegel das heilig einzige Lächeln der Mädchen in sich, wenn sie den Morgen erproben, allein, — oder im Glanze der dienenden Lichter. Und in das Atmen der echten Gesichter, später, fällt nur ein Widerschein. Was haben Augen einst ins umrußte lange Verglühn der Kamine geschaut: Blicke des Lebens, für immer verlorne. Ach, der Erde, wer kennt die Verluste? Nur, wer mit dennoch preisendem Laut sänge das Herz, das ins Ganze geborne.
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- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), no title, appears in Die Sonette an Orpheus 2, no. 2 [author's text checked 1 time against a primary source]
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
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