by Robert Reinick (1805 - 1852)
Der gesühnte Hirsch
Language: German (Deutsch)
Ein Jäger verfolgte mit wilder Hast Ueber Stein und Geklipp Den edelsten Hirsch und ließ ihm nicht Rast Durch Wald und Gestrüpp. Der Hirsch, in der Angst er stürzt' in den Grund, Da schallte das Horn, da faßt' ihn der Hund, Zwei Pfeile trafen des Thieres Herz, Die machten ihm gar einen großen Schmerz. - So geht es im grünen Walde. - Doch eh' er verendet in Qual und Pein, - Ueber Stein und Geklipp Kam daher ein schwarzbraun Mägdelein Durch Wald und Gestrüpp. Da flehte das Thier: "o du liebliche Maid! Und willst du nicht rächen mein bitteres Leid?" - Sein Herzblut rann durch Blumen und Gras, Das machte dem Mägdlein die Augen naß. - So geht es im grünen Walde. - Das Mägdlein saß in Blumen und Klee Ueber Stein und Geklipp, Der Jäger stürmte mit Heißajuchhe Durch Wald und Gestrüpp. Da blickten zwei Augen ihm tief in das Herz, Die machten ihm gar einen großen Schmerz, Die trafen schärfer als Pfeile von Stahl. So rächte das Mägdlein des Thieres Qual. - So geht es im grünen Walde. -
Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Der gesühnte Hirsch", appears in Lieder, in Romanzen und Balladen [formerly Bilder], first published 1844 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Karl Heinrich Carsten Reinecke (1824 - 1910), "Der gesühnte Hirsch", op. 25 (Drei Balladen von Reinick) no. 3 (1851), published 1852 [ baritone or bass and piano ], Cöln, Schloss [sung text not yet checked]
Researcher for this page: Harry Joelson
This text was added to the website: 2009-03-30
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