In Schnee und Eis, in kalter Nacht ein Grenadier steht auf der Wacht; scharf geht der Wind, sein Stand ist hart, sein Herzblut stockt, sein Puls erstarrt. Fern Glockenschlag erst halb vorbei: Da knarrt's im Schnee, es kommt herbei. "Wer da? Parole?" "Morgenrot!" Der ihn ablöst, es war der Tod.
Drei Balladen von Reinick , opus 25
by Karl Heinrich Carsten Reinecke (1824 - 1910)
1. Die Ablösung  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
2. Mondwanderung  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
"Der Förster ging zu Fest und Schmaus!" Der Wildschütz zieht in den Wald hinaus. Es schläft sein Weib mit dem Kind allein, Es scheint der Mond in's Kämmerlein. Und wie er scheint auf die weiße Wand, Da faßt das Kind der Mutter Hand. "Ach, Mutter, wo bleibt der Vater so lang', Mir wird so weh, mir wird so bang!" "Kind, sieh nicht in den Mondenschein, Schließ' deine [Augen und schlafe ein]1." Der Mondschein zieht die Wand entlang, Er [scheint wohl auf die]2 Büchse blank. "Ach Mutter, und hörst den Schuß du nicht? Das war des Vaters Büchse nicht!" "Kind, sieh nicht in den Mondenschein, Das war ein Traum, schlaf ruhig ein." Der Mond scheint tief in's Kämmerlein Auf des Vaters Bild mit blassem Schein. "Herr Jesus Christus im Himmelreich! O Mutter, der Vater ist todtenbleich!" Und wie die Mutter vom Schlummer erwacht, Da haben sie todt ihn [hereingebracht]3.
Text Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Die Monduhr", appears in Lieder, in Romanzen und Balladen [formerly Bilder], first published 1844
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "A walk in the moonlight", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
1 Marschner : "Augen, schlaf' doch ein"
2 Marschner : "schimmert auf der"
3 Marschner: "heimgebracht"
3. Der gesühnte Hirsch  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Ein Jäger verfolgte mit wilder Hast Ueber Stein und Geklipp Den edelsten Hirsch und ließ ihm nicht Rast Durch Wald und Gestrüpp. Der Hirsch, in der Angst er stürzt' in den Grund, Da schallte das Horn, da faßt' ihn der Hund, Zwei Pfeile trafen des Thieres Herz, Die machten ihm gar einen großen Schmerz. - So geht es im grünen Walde. - Doch eh' er verendet in Qual und Pein, - Ueber Stein und Geklipp Kam daher ein schwarzbraun Mägdelein Durch Wald und Gestrüpp. Da flehte das Thier: "o du liebliche Maid! Und willst du nicht rächen mein bitteres Leid?" - Sein Herzblut rann durch Blumen und Gras, Das machte dem Mägdlein die Augen naß. - So geht es im grünen Walde. - Das Mägdlein saß in Blumen und Klee Ueber Stein und Geklipp, Der Jäger stürmte mit Heißajuchhe Durch Wald und Gestrüpp. Da blickten zwei Augen ihm tief in das Herz, Die machten ihm gar einen großen Schmerz, Die trafen schärfer als Pfeile von Stahl. So rächte das Mägdlein des Thieres Qual. - So geht es im grünen Walde. -
Text Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Der gesühnte Hirsch", appears in Lieder, in Romanzen und Balladen [formerly Bilder], first published 1844
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