by Nikolaus Lenau (1802 - 1850)
Abend ists, die Wipfel wallen
Language: German (Deutsch)
Abend ists, die Wipfel wallen, Zitternd schon im Purpurscheine, Hier im lenzergriffnen Haine Hör ich noch die Liebe schallen. Kosend schlüpfen durch die Äste Muntre Vöglein, andre singen, Rings des Frühlings Schwüre klingen, Daß die Liebe ist das beste. Wo die frischen Wellen fließen, Trinken Vöglein aus der Quelle, Keins will unerquickt zur Stelle Seinen Tagesflug beschließen. Wie ins dunkle Dickicht schweben Vöglein nach dem Frühlingstage, Süß befriedigt, ohne Klage, Möcht ich scheiden aus dem Leben; Einmal nur, bevor mirs nachtet, An den Quell der Liebe sinken, Einmal nur die Wonne trinken, Der die Seele zugeschmachtet, Wie vor Nacht zur Flut sich neigen Dort des Waldes durstge Sänger; Gern dann schlaf ich, tiefer, länger, Als die Vöglein in den Zweigen.
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Text Authorship:
- by Nikolaus Lenau (1802 - 1850), no title, appears in Gedichte, in 5. Fünftes Buch, in Vermischte Gedichte, in Waldlieder, no. 8 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Adolf Stemler , "Abend ist's, die Wipfel wallen", op. 4 no. 2, published 1893 [ soprano or tenor and piano ], from Zwei Lieder aus den Waldliedern von Lenau für Sopran (oder Tenor) mit Pianoforte, no. 2, Berlin, Paez [sung text not yet checked]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2008-12-29
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