Der Nachtwind hat in den Bäumen Sein Rauschen eingestellt, Die Vögel sitzen und träumen Am Aste traut gesellt. Die ferne schmächtige Quelle, Weil alles andre ruht, Läßt hörbar nun Welle auf Welle Hinflüstern ihre Flut. Und wenn die Nähe verklungen, Dann kommen an die Reih Die leisen Erinnerungen Und weinen fern vorbei. Daß alles vorübersterbe, Ist alt und allbekannt; Doch diese Wehmut, die herbe, Hat niemand noch gebannt.
Zwei Lieder aus den Waldliedern von Lenau für Sopran (oder Tenor) mit Pianoforte
by Adolf Stemler
1. Der Nachtwind hat in den Bäumen  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Nikolaus Lenau (1802 - 1850), no title, appears in Gedichte, in 5. Fünftes Buch, in Vermischte Gedichte, in Waldlieder, no. 6
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- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
- FIN Finnish (Suomi) (Erkki Pullinen) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
2. Abend ist's, die Wipfel wallen  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Abend ists, die Wipfel wallen, Zitternd schon im Purpurscheine, Hier im lenzergriffnen Haine Hör ich noch die Liebe schallen. Kosend schlüpfen durch die Äste Muntre Vöglein, andre singen, Rings des Frühlings Schwüre klingen, Daß die Liebe ist das beste. Wo die frischen Wellen fließen, Trinken Vöglein aus der Quelle, Keins will unerquickt zur Stelle Seinen Tagesflug beschließen. Wie ins dunkle Dickicht schweben Vöglein nach dem Frühlingstage, Süß befriedigt, ohne Klage, Möcht ich scheiden aus dem Leben; Einmal nur, bevor mirs nachtet, An den Quell der Liebe sinken, Einmal nur die Wonne trinken, Der die Seele zugeschmachtet, Wie vor Nacht zur Flut sich neigen Dort des Waldes durstge Sänger; Gern dann schlaf ich, tiefer, länger, Als die Vöglein in den Zweigen.
Text Authorship:
- by Nikolaus Lenau (1802 - 1850), no title, appears in Gedichte, in 5. Fünftes Buch, in Vermischte Gedichte, in Waldlieder, no. 8
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]Total word count: 188