Recht wie ein Leichnam wandle ich umher
Language: German (Deutsch)
Recht wie ein Leichnam wandle ich umher Zu seiner Türe Nachts und seufze schwer, Aus meiner Brust an Trost und Wohlsein leer. Mein Atem stöhnet wie ein Fichtenwald, Ein Unglückszeichen mein Gesang erschallt, Daß alle Nachbarn sich ergrimmen bald. Sie lärmen, nicht zu hören all mein Weh, Sie nehmen Umweg, daß mich keiner seh, Jezt fürcht ich nichts, war scheu sonst wie ein Reh. Wie von dem Ast im Traum ein Vogel fällt, So flattre ich des Nachts, so ungesellt; Ein Unglücksvogel nimmermehr gefällt! Was soll draus werden? fraget alle Welt. Was ist die Welt? Wer schuf sie unbestellt? Die schuf allein, die mich so sehr entstellt. Ich freu mich, wie mein Fleisch so schwinden tut, Mein festes Land zerreißt der Strom vom Blut, Der aus dem Herzen kommt und niemals ruht. O meine Tränen, keiner schätzet euch, Ihr seid den Himmelsgaben darin gleich; An allem bin ich arm, in euch so reich.
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Authorship:
- from Volkslieder (Folksongs) , no title, appears in Des Knaben Wunderhorn, in Liebesklagen des Mädchens, no. 9 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Erich J. Wolff (1874 - 1913), "Recht wie ein Leichnam wandle ich umher", Lieder no. 44, published 1914 [sung text checked 1 time]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
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