by Christian Ludwig Reissig (1784 - 1847)
Die Wehmuth
Language: German (Deutsch)
Wild umschattet von der Dämmrung Schleier, Schlummert die Natur in sanfter Feier, Müde von des Tages Sonnenglut, Ernst versunken in Erinnrungsträume, Wandl' ich einsam hier im Schöpfungsraume, Wo sonst alles, nur mein Herz nicht ruht. Denn das Schicksal schlug ihm eine Wunde, Schmerzend mahnt sie stets an jene Stunde, Die aus einem Himmel mich verstieß. Ach! schon viel gelitten, viel geduldet Hab ich armer Wanderer unverschuldet, Seit ich meiner Jugend Pfad verließ. Guter Mond, wie traurig, wie so stille, Blickst du durch azurne Wolkenhülle Auf die Leiden deines Freunds herab. Wann siehst du die letzte Kummerträne? Wann verhallen meine Klagetöne? Küssest du wohl bald mein Rasengrab?
Authorship:
- by Christian Ludwig Reissig (1784 - 1847) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Conradin Kreutzer (1780 - 1849), "Die Wehmuth", op. 75 (12 Lieder und Romanzen für 1 und 2 Singstimmen mit Pianoforte) no. 3, KWV. 9111 no. 3 [ voice and piano ], Leipzig, Kistner [sung text not yet checked]
Researcher for this page: Malcolm Wren [Guest Editor]
This text was added to the website: 2009-03-19
Line count: 18
Word count: 106