Nur wer die Sehnsucht kennt Weiß, was ich leide! Allein und abgetrennt Von aller Freude Seh ich an's Firmament Nach jener Seite. Ach, der mich liebt und kennt, Ist in der Weite. Es schwindelt mir, es brennt Mein Eingeweide. Nur wer die Sehnsucht kennt Weiß, was ich leide!
12 Lieder und Romanzen für 1 und 2 Singstimmen mit Pianoforte , opus 75
by Conradin Kreutzer (1780 - 1849)
1. Nur wer die Sehnsucht kennt
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Mignon", written 1785, appears in Wilhelm Meisters Lehrjahre, first published 1795
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- CZE Czech (Čeština) (Jan Evangelista Nečas) , "Táž"
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Slechts wie de hunk'ring kent", copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Lawrence Snyder) , no title, copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (David Paley) , "Only my yearning shows", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- GRE Greek (Ελληνικά) [singable] (Christakis Poumbouris) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- IRI Irish (Gaelic) [singable] (Gabriel Rosenstock) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Solo chi conosce la nostalgia", copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Paolo Montanari) , copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- NOR Norwegian (Bokmål) (Marianne Beate Kielland) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
- POR Portuguese (Português) (Ana Vargas) , copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Mercedes Vivas) , copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- TUR Turkish (Türkçe) (Gül Sabar) , copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
First published in Wilhelm Meisters Lehrjahre. Ein Roman. Herausgegeben von Goethe. Zweyter Band. Berlin. Bei Johann Friedrich Unger. 1795, pages 265-266. The poem appears in Book 4, Chapter 11 of Goethe's novel.
2. Wiedersehen
Lebe wohl! wir müssen scheiden, Jetzt erschwer' den Abschied nicht. Festgebannt sind Herz und Glieder, Doch es ruft die stärke Pflicht. Lebe wohl! ich wandre fort, Fern du hier, ich ferne dort, Beide müßten wir vergehn, Winkte nicht uns Wiedersehen! Sind wir doch nicht ganz geschieden, Denn mein Bildnis ließ ich dir, Und zu meinem Trost und Frieden Lebst du selber fort in mir. Bleibt dir nicht mein treues Herz, Mir der selbst geschaffne Schmerz? Dieser Baum, wo jetzt wir stehn, Grüßt einst unser Wiedersehn. Ja, er fächelt mit den Zweigen, Und sein Flüstern kündet an: "Wenn die Blätter gelb sich zeigen, Sei vollbracht des Pilgers Bahn!" Lösen werd ich dann mein Wort: "Ewig dein", und immer fort Muß es spät im Tod geshehn, Glaube fest an Wiedersehn!
3. Die Wehmuth  [sung text not yet checked]
Wild umschattet von der Dämmrung Schleier, Schlummert die Natur in sanfter Feier, Müde von des Tages Sonnenglut, Ernst versunken in Erinnrungsträume, Wandl' ich einsam hier im Schöpfungsraume, Wo sonst alles, nur mein Herz nicht ruht. Denn das Schicksal schlug ihm eine Wunde, Schmerzend mahnt sie stets an jene Stunde, Die aus einem Himmel mich verstieß. Ach! schon viel gelitten, viel geduldet Hab ich armer Wanderer unverschuldet, Seit ich meiner Jugend Pfad verließ. Guter Mond, wie traurig, wie so stille, Blickst du durch azurne Wolkenhülle Auf die Leiden deines Freunds herab. Wann siehst du die letzte Kummerträne? Wann verhallen meine Klagetöne? Küssest du wohl bald mein Rasengrab?
4. Das geliebte Land
Geliebtes Land! das seine Söhne Mit Zauberbinden an sich schließt! Daß fern von dir, des Heimwehs Träne Von deinem heilgen Bilde fließt. Sie sehnen sich nach deinen Bergen Wie Sturmbedrängte nach dem Port, Und lassen Reichtum, Glanz und Ehre, Denn du nur füllst des Herzens Leere. O wär ich dort, geliebtes Land!
5. Dithyrambe  [sung text not yet checked]
Nimmer, das glaubt mir, [Erscheinen]1 die Götter, Nimmer allein. Kaum daß ich Bacchus den lustigen habe, [Kommt auch]2 schon Amor, der lächelnde Knabe, Phöbus der Herrliche findet sich ein. Sie nahen, sie kommen Die Himmlischen alle, Mit Göttern erfüllt sich Die irdische Halle. Sagt, wie bewirth' ich, [Der Erdegebohrne,]3 Himmlischen Chor? [Schenket]4 mir euer unsterbliches Leben, Götter! Was kann euch der Sterbliche geben? Hebet zu eurem Olymp mich empor! Die Freude, sie wohnt nur In Jupiters Saale, O füllet mit Nektar, O reicht mir die Schale! Reich ihm die Schale! [Schenke]5 dem Dichter, Hebe nur ein. Netz' ihm die Augen mit himmlischem Thaue, Daß er den Styx, den verhaßten, nicht schaue, Einer der Unsern sich dünke zu sein. Sie rauschet, sie perlet, Die himmlische Quelle, Der Busen wird ruhig, Das Auge wird [helle]6.
Text Authorship:
- by Friedrich von Schiller (1759 - 1805), "Dithyrambe", written 1796, first published 1797
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Ditirambe", copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Dithyrambe", copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Dithyramb", copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Dithyrambe", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Ditirambo", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Musen-Almanach für das Jahr 1797, herausgegeben von Schiller. Tübingen, in der J.G.Cottaischen Buchhandlung, pages 120-121, and with Gedichte von Friederich Schiller, Erster Theil, Leipzig, 1800, bey Siegfried Lebrecht Crusius, pages 151-152.
First published 1797 with the title "Der Besuch" in Schiller's Musen-Almanach
1 Schreiber: "Nahen"2 Schreiber: "Naht sich"
3 Schreiber: "Erdegebohrner"
4 Schiller (Musen-Almanach): "Leyhet"
5 Schubert: "O schenke"
6 Schreiber: "heller"
6. Die Liebesboten  [sung text not yet checked]
Wo ziehet ihr hin, ihr Wolken blau? "Weit, weit, hinein in's Land!" So grüßt mir die beste, die schönste Frau, Und sagt: ich hätt euch gesandt; Und schaut sie euch an mit Lächeln mild, So webt ihr geschwind des Liebsten Bild. Ihr Vöglein klein, wohin so früh? "Weit, weit, in die Welt hinaus!" So geht euch, ihr Lieben, die kleine Müh' , Und sucht mir der Liebsten Haus; Und schaut ihr sie selbst, so singt und sagt: Wie tief im Herzen mir Sehnsucht nagt. Und ihr auch, Wellen des Stroms, wohin? "Weit, weit, in ein freundliches Thal!" Und spielt ihr zu Füßen der Liebsten d'rin, So grüßt mir sie tausendmal; Und wenn sie sich liebend dann zu euch neigt, So küsset sie eilend von mir, doch schweigt. Ihr Glücklichen, ach! so send' ich euch fort, Ich aber muß hier stehn; Euch schenkt sie wohl ein freundlich Wort, Ihr dürft ihr Antlitz sehn; Doch ich -- vorüber, ihr Boten, geschwind! Und grüßt mir von Herzen das liebe Kind.
Text Authorship:
- by Karl Emil Konstantin, Freiherr von Göchhausen (1778 - 1855), "Die Liebesboten"
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Confirmed with Morgenblatt für gebildete Stände, nro. 143. Tübingen: Cotta, freitag 15 Juni 1810.
7. Nähe des Geliebten  [sung text not yet checked]
Ich denke dein, wenn mir der Sonne Schimmer [Vom Meere]1 strahlt; Ich denke dein, wenn sich des Mondes [Flimmer]2 In Quellen mahlt. Ich sehe dich, wenn auf dem fernen Wege Der Staub sich hebt; In tiefer Nacht, wenn auf dem schmalen [Stege]3 Der Wandrer bebt.4 Ich höre dich, wenn dort mit dumpfem Rauschen Die Welle steigt. Im [stillen]5 [Haine geh']6 ich oft [zu]7 lauschen, Wenn alles schweigt. Ich bin bei dir, du seyst auch noch so ferne, Du bist mir nah! Die [Sonne]8 sinkt, [bald]9 leuchten mir die Sterne. O wärst du da!
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Nähe des Geliebten", written 1795, first published 1795
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Nabijheid van de beminde", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , no title, copyright ©
- ENG English [singable] (Shula Keller) , "Nearness to the Beloved", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Edgar Alfred Bowring) , appears in The Poems of Goethe, first published 1853
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Proximité du bien-aimé", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- IRI Irish (Gaelic) [singable] (Gabriel Rosenstock) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Presenza della persona amata", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- POR Portuguese (Português) (Margarida Moreno) , "Penso em ti", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Goethe's Werke, Vollständige Ausgabe letzter Hand, Erster Band, Stuttgart und Tübingen, in der J.G.Cottaschen Buchhandlung, 1827, page 65, and with Musen-Almanach für das Jahr 1796, herausgegeben von Schiller. Neustrelitz, bei dem Hofbuchhändler Michaelis, page 5.
Note: Wilhelmj's score has a typo in stanza 1, line 3: word 5 is "dich" instead of "sich".
1 Beethoven: "Von Meeren"; Unger: "Von Neuem"2 Schubert (Neue Gesamtausgabe): "Schimmer"
3 Schubert: "Wege"
4 Backer-Grøndahl adds "Ich sehe dich."
5 Lang (op. 5 only): "dunklen"
6 Schubert: "Hain, da geh"; Unger: "Hain gehe"
7 Lang (op. 5 only): "um zu"
8 Wolfrum: "Sonne, sie"
9 Schubert (Neue Gesamtausgabe): "es"
8. Sonnenblick
Wie lachst du tief im Herzen, O milder Sonnenstrahl, O wonnereiches Scherzen, die Schmerzen, Verdrängst du allzumal. Ich möchte laut lobsingen, So voll ist meine Brust, Was alles du wirst bringen, erschwingen, Verstorbner Welt zur Lust. Doch der dir folgt so leise, Ein Jüngling wohl bestellt, Mit Sang und Blumenweise, zum Preise, Wohl besser noch gefällt.
9. Heimweh
Oft tönt im Glanz der Sterne, Wie Hirtensang im Walde, Wie dumpfes Wassergiesse, Mir Gruss vom Gletscherschnee. Dann fühl ich meine Ferne, Und Thräne, ach, wie balde, Mir in die Augen fliessen, Und tief in Herz das Weh!
10. Ich wäre ja fröhlich so gerne  [sung text not yet checked]
Ich wäre [wohl]1 fröhlich so gerne, Doch kann ich recht fröhlick nicht sein; Denn Liebchen das wohnet so ferne, Das muss ich oft lassen allein. In Treue wird's ewig nicht wanken, Und hätt' es drum Jammer und Noth; Doch kann es ja leicht mir erkranken, Doch kann mir's ja nehmen der Tod; Doch kann's ja wohl Herzeleid dulden, Doch kann sich's ja härmen im Muth; Und wird es doch nimmer verschulden, Sein Seelchen das ist ja so gut. Drum weil ich's so liebe von Herzen, Weil oft ich's muss lassen allein, So muss ich's auch lieben mit Schmerzen, So kann ich recht fröhlich nicht sein.
Text Authorship:
- by Friedrich Wilhelm August Schmidt (1764 - 1838), "Liebe mit Schmerzen", appears in Gedichte, in 1. Erstes Jahr
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View original text (without footnotes)Confirmed in Gedichte von Friedrich Wilhelm August Schmidt, Berlin: Haude und Spener, 1797, page 31.
1 Kreutzer: "ja"; further changes may exist not shown above.11. Heimliche Minne
Niemand weiß und niemand kennt, was in diesem Busen brennt, denn was in dem Herzen schlägt, niemand doch zu Fernen trägt. Hätt' ich's auch der Welt gebracht, hätt' es reicher sie gemacht? Ich allein und ganz allein darf der Eingeweihte sein; keinem zeig' ich je die Spur, eine, eine ahnd' es nur!
Text Authorship:
- by Friedrich (Fritz) Maximilian Hessemer (1800 - 1860)
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12. Andenken  [sung text not yet checked]
Ich denke dein, [Wenn]1 durch den Hain Der Nachtigallen [Akkorde]2 schallen! [Wann]3 denkst du mein? Ich denke dein Im Dämmerschein Der Abendhelle Am Schattenquelle! Wo denkst du mein? Ich denke dein Mit süßer Pein, Mit bangem Sehnen [Und]4 heißen Thränen! Wie denkst du mein? [O denke mein,]5 Bis zum Verein Auf besserm Sterne! In jeder Ferne Denk' ich nur dein!
Text Authorship:
- by Friedrich von Matthisson (1761 - 1831), "Andenken", written 1792-93, first published 1802
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Denken aan", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Remembrance", copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Souvenir", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "A te va il mio pensiero...", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- POR Portuguese (Português) (Caê Vieira) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Friedrich von Matthisson. Erster Theil. Tübingen, bei Cotta, 1811, pages 276-277, and with Friedrich von Matthisson, Gedichte, fifteenth edition, Zurich: Orell, Fuessli & Co., 1851, pages 217-218.
First published in Flora Teutschlands Töchtern geweiht von Freunden und Freundinnen des schönen Geschlechts. Erstes Vierteljahr. Tübingen, 1802. In der J. G. Cotta'schen Buchhandlung, pages 3-4.
1 Matthisson (editions until 1803): "Wann"2 Lang (both settings): "Accorde"
3 Matthisson (editions after 1803): "Wenn"
4 Lang (c1835 setting): "Mit"
5 Lang (c1835 setting), Matthisson (Flora 1802): "Ich denke dein"