An Sie
Language: German (Deutsch)
Du bist so tief, so unergründlich, Wie ein Rätsel deutungsvoll, Bald weich und wild, bald unempfindlich, Bewegt von Liebe oder Groll... Du bist so schön, wenn du begehrend Im Auge Liebesflammen trägst, Und schöner noch, wenn du gewährend Die seid'ne Wimper niederschlägst. Du bist so wild in deinem Feuer, So stürmisch sonder Rast und Ruh, Und doch ist keine keine treuer Und keine züchtiger wie du. Du bist so hold, so sanft und innig, Wenn du zum Kuß herab mich ziehst, Und doch so kalt, so eigensinnig, Wenn zürnend du von hinnen fliehst. Du bist so still, von Leid getroffen, So düster und so marmorbleich, Doch in der Freude warm und offen Der aufgeblühten Rose gleich. Du bist so fromm wie eine Taube Und doch dabei so schlangenklug, Das schönste Rätsel, wie ich glaube, Das je die dunkle Erde trug. Und weil du just so unverständlich Und doch so offen bist und klar, Ist meine Liebe undendlich Und so tief, so heilig und so wahr...
Text Authorship:
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Henri Vieuxtemps (1820 - 1881), "An Sie", published 1976 [ voice and piano ], from 5 mélodies inédites, no. 2, Éd. Chappell, also set in French (Français) [sung text checked 1 time]
Settings in other languages, adaptations, or excerpts:
- Also set in French (Français), a translation by Paul Wachsmann ; composed by Henri Vieuxtemps.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website between May 1995 and September 2003.
Line count: 28
Word count: 165