by Julius Wolff (1834 - 1910)
Singen und Siegen
Language: German (Deutsch)
Wer sich auf Minne nicht versteht, Der hat noch viel zu lernen, Was tief im Herzen vor sich geht, Ließt Keiner aus den Sternen. Den Einen macht's selig, den Andern verrückt, Den Dritten verrückt und selig, Und was auf einem Wurf nicht glückt, Das wird vielleicht allmählich. Es fordert eine feine Kunst, An Kräften reich und Listen, Sich in der Frauen Huld und Gunst Tieftraulich einzunisten. Mit Lehren freilich ist nichts gethan, Und guter Rath ist theuer, Drum werbe Jeder nach eignem Plan Und blase den Funken zum Feuer. Ich führe den Bogen und führe den Stahl, Die Fiedel so gut wie die Klinge, Doch am sichersten sieg' ich allemal, Wenn ich in die Herzen mich singe. Ein Lied ist ein gefiederter Pfeil, Der geht die geradesten Wege, Wasmaßen also für mein Theil Ich mich auf's Singen verlege.
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), "Singen und Siegen", appears in Singuf: Rattenfängerlieder, first published 1881 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Heinrich Karl Johann Hofmann (1842 - 1902), "Singen und Siegen", op. 82 no. 2, published 1887 [ voice and piano ], from Singuf. Rattenfängerlieder von Julius Wolff, no. 2, Berlin, Challier & Co. [sung text not yet checked]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2010-02-22
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