by Julius Wolff (1834 - 1910)
Nichts zu holen
Language: German (Deutsch)
Erbarm' sich Gott! wie hat dies Land Sich gar so schwer verkündigt, Daß sich an seinem Jungfernstand Des Himmels Zorn verkündigt? Schon zieh' ich im vierten Tageslicht Durch Höfe, Dörfer und Gassen, Und nirgend hat sich ein hübsch Gesicht Von fern nur blicken lassen. Ich habe gefiedelt, gesungen, gelockt, Da kamen sie an die Thüren Und standen und stierten wie angepflockt, Ich mochte kein Schätzchen mir küren. Sie waren nicht frisch, nicht drall und nicht schlank, Nicht froh und nicht flink auf den Füßen, -- Ei Mädels, bestellt euren Müttern den Dank, Und Singuf ließe sie grüßen! Fünf Tage lang keinen einzigen Kuß, Kein lustiges Lachen und Nicken, Da muß Einem ja vor Gram und Verdruß Der Ton in der Rehlen ersticken. Rasch blase mich weiter, du Sausewind! Ich mache mich auf die Sohlen, Ist nichts für mich zu holen.
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), "Nichts zu holen", appears in Singuf: Rattenfängerlieder, first published 1881 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Heinrich Karl Johann Hofmann (1842 - 1902), "Nichts zu holen", op. 58 no. 2, published 1882 [ voice and piano ], from Singuf. Rattenfängerlieder von Julius Wolff, no. 2, Berlin, Challier & Co. [sung text not yet checked]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2010-02-24
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