Wie bricht's herein in Thal und Wald,
In jubelvollem Lauf,
Und weckt Gezweig' und Blüthe bald
Vom langen Schlummer auf! 
Den Eisespanzer sprengt der Bach,
Der Schnee zerschmilzt auf Berg und Dach;
Die Scholle dampft im wärmern Strahl,
Die Wolken jagen hell in's Thal,
Das Fähnlein dreht sich hoch am Thurm
Im Frühlingssturm, im Frühlingssturm  -- 
Im jubelklangdurchwogten,
Im brausenden Frühlingssturm. 

Da bebt an jeden Baum und Strauch
Ein jeder Zweig und Ast;
Es bebt das kleinste Blümlein auch,
Vom Frühlingssturm erfaßt;
Die dürren Blätter fegt er fort
Und ruht manch' Auferstehungswort;
Der Gießbach stürtzt vom Berge frei,
Die Vögel ziehn aus Süd herbei
Und suchet froh den alten Thurm
Im Frühlingssturm, im Frühlingssturm  --
Im jubelklangdurchwogten,
Im brausenden Frühlingssturm.

Und auch das Herz des Menschen bebt
Im Frühlingssturmgebraus,
Es dehnen sich, wie neubelebt,
Die Seelen Flügel aus;
Ein Ahnen zieht durch jede Brust,
Als bräch' nur bald herein die Lust;
Als ob nun bald das Schmetterling
An ewigblüh'nden Blumen hing' 
Der Menschheit lang getret'ner Wurm
Im Frühlingssturm, im Frühlingssturm  --
Im jubelklangdurchwogten,
Im brausenden Frühlingssturm.