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by Karl Philipp Conz (1762 - 1827)

Zeitenlied
Language: German (Deutsch) 
Was rauschet jetzt wild, wie entfesselte Winde,
Was säuselt, wie Weste, jetzt still und gelinde
Hinunter die Himmel, sa gestern als heut?
Das ist die enteilende Woge der Zeit.

Und über der Woge, wie Halme, da schweben
Wir Menschen getragen, und athmen im Leben,
Und ringen und sorgen in eitelem Sinn,
Und alles ach, raffet die Woge dahin.

Das Nahe, das schwindet, und nimmer zurücke
Kommt alles Verschwund'ne: Was hebt ihr die Blicke,
Ihr Kinder von gestern, ihr Kinder von heut,
So ängstlich in fern' und vergangene Zeit?

Laßt schwinden die Jahre, Jahrhundert' entgleiten!
Vergangene bilden die künftigen Zeiten:
So lebet das Wahre, so erbet das Wort
Des Guten auf ferne Geschlechte sich fort.

Es lehr' uns das Leben uns selber erkennen.
Und nie von dem Bunde der Menschheit uns trennen.
Wenn nur auf der schwankenden Woge der Welt
Stets fester und fester das Herz sich erhält. 

Die Weisheit in Sprüchen, die Weisheit in Büchern
Kann nie uns die reine Zufriedenheit sichern,
Wenn innen im Busen ihr Dort sich nicht regt.
Und kräftig auf heiligen Flügeln uns trägt.

O wecket und nährt es im Herzen lebendig!
Das halt' uns im Wechsel der Zeiten beständig,
Das heb' uns mit nebelzertheilender Gluth
Hoch über der Stunden zerrollender Fluth.

Es winken die Götter zum friedlichen Maaße;
Sie selber, sie leiten die güldene Straße
Des Maaßes die Menschen mit freundlicher Hand,
Mit Treue die Frommen den Frommen verwandt.

Sie jagen den Stolzen, sie stürzen den Frechen,
Sie schreiten in Wolken vielaugigt, und rächen
Jetzt früher, jetzt später den Frevelnden schwer,
Und schütten Verwirrung und Nacht um ihn her.

Sie führen den Guten zur sicheren Stelle,
Sie selber, sie schöpfen an silberner Quelle
Aus güldenen Eimern ihm himmlische Lust,
Und nähren den Frieden der heiligen Brust.

Laßt schwinden die Iahre, Jahrhundert' entgleiten!
Vergangene bilden die künftigen Zeiten:
So lebet das Wahre, so erbet das Wort
Des Guten auf ferne Geschlechte sich fort.

Available sung texts:   ← What is this?

•   H. Nägeli 

H. Nägeli sets stanzas 1-4

Text Authorship:

  • by Karl Philipp Conz (1762 - 1827), "Zeitenlied", first published 1819 [author's text checked 1 time against a primary source]

Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):

  • by Hans Georg Nägeli (1773 - 1836), "Zeitenlied", published 1817, stanzas 1-4 [men's chorus], in Gesangbildungslehre für den Männerchor, Zürich: H. G. Nägeli, in Beylage A, Erster Heft: Lieder, page 21 [ sung text checked 1 time]

Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Melanie Trumbull

This text was added to the website: 2010-06-21
Line count: 44
Word count: 317

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