by Karl Leberecht Immermann (1796 - 1840)
Köhlerglaube
Language: German (Deutsch)
Ich sang mein Liedchen im Wald, im Wald So selig! Vom Herzen drang es, zum Herzen es schallt' So fröhlich! Da liefen die rußigen Köhler herbei Mit Köhlergeräthe und Köhlergeschrei, Und schrieen: ich träfe die rechten Gesänge nicht, die sie wohl möchten. Ich küßte mein Liebchen im Wald, im Wald Recht herzlich! Uns beide umflocht der Minne Gewalt Süßschmerzlich! Da liefen die rußigen Köhler herbei Mit Köhlergeräthe und Köhlergeschrei, Und schrieen: es sei nicht die Sitte, Zu küssen so nah' ihrer Hütte. Die Köhler, die glaubten, sie müßten den Kuß Verwill'gen, Ich sänge, daß sie des Liedes Erguß Mir bill'gen. Die Köhler, die glauben bekanntlich sehr viel, Der Teufel trieb wieder mit ihnen sein Spiel, Drum waren sie, dumm und vermessen, Vom Köhlerglauben besessen.
Text Authorship:
- by Karl Leberecht Immermann (1796 - 1840), "Köhlerglaube" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by A. F. Wustrow , "Köhlerglaube", op. 15 (9 Gesänge) no. 8, published 1835 [ voice and piano ], Berlin, Westphal [sung text not yet checked]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2010-10-10
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