by Johann Friedrich Ludwig Bobrik (1781 - 1848)
Kaum ließ sich auf verjüngter Au'
Language: German (Deutsch)
Kaum ließ sich auf verjüngter Au' Das erste Veilchen seh'n, Da kam die allerschönste Frau Und sah das Veilchen steh'n; Sie thät sich nach ihm bücken, Wollt' sich das Veilchen pflücken, Rasch, im Vorübergeh'n. Das Veilchen sprach: "Du schönste Frau, Ich bitte, brich mich nicht! Laß trinken mich des Himmels Thau, Der Sonne goldnes Licht. Soll ich so jung schon sterben? Ach, willst du mein Verderben? Gewiß, du willst es nicht!" Und schnell zurückzog ihre Hand Die allerschönste Frau; Und seht, voll junger Veilchen stand Rings um sie her die Au', Sahn all' auf sie voll Wonne: "Du gönnst uns Thau und Sonne, Preis dir, du schönste Frau!" Ergeht sich nun die schönste Frau Im ersten Frühlingsschein, Gleich stellen sich in Feld und Au' Die Veilchen dankbar ein; Schaun all' auf sie voll Freude: "Du thust uns nichts zu Leide, Gesegnet sollst du sein!"
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Confirmed with Johann Friedrich Ludwig Bobrik, Gedichte, Leipzig: F. A. Brockhaus, 1851. Appears in Klänge der Lieder, pages 261 - 262.
Authorship:
- by Johann Friedrich Ludwig Bobrik (1781 - 1848), "Die dankbaren Veilchen", appears in Gedichte, in Klänge der Lieder [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Karl Gottlieb Reissiger (1798 - 1859), "Die dankbare Veilchen", op. 110 (8 Lieder ernsten und heitern Inhalts für Bass oder Bariton) no. 4, published 1836 [ bass or baritone and piano ], Berlin, Schlesinger [sung text not yet checked]
Research team for this page: Bertram Kottmann , Melanie Trumbull
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