by Wilhelm Ferdinand Theodor Vogel (1808 - 1872), as Hans Tiro
Nun fallen alle Blätter ab;
Language: German (Deutsch)
Nun fallen alle Blätter ab; Das letzte fällt wohl auf mein Grab, Statt Blumen es zu schmücken. Was soll ich auch mit Blumen thun? Ich sehne mich, bald auszuruhn, Die Augen zuzudrücken. Dort, vor der Stadt, ist tief der Fluß, Da findet sich von selbst der Schluß Für alle meine Leiden. Nun bin ich schon bei'm letzten Haus, Da hängt ein grüner Kranz heraus, Der lacht nach allen Seiten. Ach Gott, es ist ein saurer Gang; Die Luft ist rauh, der Weg ist lang; Ich kann mich kaum erhalten. Ein einz'ger Tropfen guter Wein Soll noch das letzte Labsal sein -- Herr Wirth, ein Glas vom Alten! Den Rand der Lippe netz' ich nur, Als Siegel auf den festen Schwur, Noch dort ihr treu -- ihr Diebe, Was war das für ein kleines Glas, Was habt ihr für verfluchtes Maß Für die verrath'ne Liebe? Noch eine Flasche! aber bald! Hier außen wird's verteufelt kalt; Ich geh' hinein in's Zimmer. Es ist mir jetzt so wohl zu Muth, Grad' heute schmeckt der Wein so gut, Und sterben kann ich immer.
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Confirmed with Deutscher Musenalmanach, sechster Jahrgang, ed. by Adelbert von Chamisso and G. Schwab, Leipzig: Weidmannsche Buchhandlung, 1835. Appears in Gedichte von Hans Tiro, no. 3, pages 346 - 347.
Authorship:
- by Wilhelm Ferdinand Theodor Vogel (1808 - 1872), as Hans Tiro, "Im Herbste", first published 1835 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by (Karl) August Schuster (1807 - 1877), "Nun fallen alle Blätter ", op. 18 (6 Lieder) no. 1, published 1836 [ bass and piano ], Leipzig, Breitkopf und Härtel [sung text not yet checked]
Researcher for this page: Melanie Trumbull
This text was added to the website: 2019-10-16
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