Nun fallen alle Blätter ab; Das letzte fällt wohl auf mein Grab, Statt Blumen es zu schmücken. Was soll ich auch mit Blumen thun? Ich sehne mich, bald auszuruhn, Die Augen zuzudrücken. Dort, vor der Stadt, ist tief der Fluß, Da findet sich von selbst der Schluß Für alle meine Leiden. Nun bin ich schon bei'm letzten Haus, Da hängt ein grüner Kranz heraus, Der lacht nach allen Seiten. Ach Gott, es ist ein saurer Gang; Die Luft ist rauh, der Weg ist lang; Ich kann mich kaum erhalten. Ein einz'ger Tropfen guter Wein Soll noch das letzte Labsal sein -- Herr Wirth, ein Glas vom Alten! Den Rand der Lippe netz' ich nur, Als Siegel auf den festen Schwur, Noch dort ihr treu -- ihr Diebe, Was war das für ein kleines Glas, Was habt ihr für verfluchtes Maß Für die verrath'ne Liebe? Noch eine Flasche! aber bald! Hier außen wird's verteufelt kalt; Ich geh' hinein in's Zimmer. Es ist mir jetzt so wohl zu Muth, Grad' heute schmeckt der Wein so gut, Und sterben kann ich immer.
6 Lieder , opus 18
by (Karl) August Schuster (1807 - 1877)
1. Nun fallen alle Blätter  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Wilhelm Ferdinand Theodor Vogel (1808 - 1872), as Hans Tiro, "Im Herbste", first published 1835
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Confirmed with Deutscher Musenalmanach, sechster Jahrgang, ed. by Adelbert von Chamisso and G. Schwab, Leipzig: Weidmannsche Buchhandlung, 1835. Appears in Gedichte von Hans Tiro, no. 3, pages 346 - 347.
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2. Ich bin einmal etwas hinausspaziert  [sung text not yet checked]
Ich bin [einmal etwas hinausspaziert]1, Da ist mir ein närrisch Ding passiert: Ich sah einen Jager am Waldeshang, Ritt auf und nieder den See entlang; Viel Hirsche sprangen am Wege dicht; Was tat der Jäger? -- Er schoß sie nicht, Er blies ein Lied in den Wald hinein -- Nun sagt mir, ihr Leut', was soll das sein? Und als ich weiter bin fort spaziert, Ist wieder ein närrisches Ding mir passiert: In kleinem Kahn eine Fischerin Fuhr stets am Waldeshange dahin; Rings sprangen die Fischlein im Abendlicht; Was tat das Mädchen? -- Sie fing sie nicht, Sie sang ein Lied in den Wald hinein -- Nun sagt mir, ihr Leut', was soll das sein? Und als ich wieder zurück spaziert, Da ist mir das narrischste Ding passiert: Ein leeres Pferd mir entgegen kam, Im See ein leerer Nachen schwamm, Und als ich ging an den Erlen vorbei, Was hört' ich drinnen ? -- Da flüsterten Zwei, Und 's war schon spät und Mondenschein -- Nun sagt mir, ihr Leut', was soll das sein?
Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Kuriose Geschichte", appears in Lieder, in Romanzen und Balladen [formerly Bilder], first published 1833
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Lieder eines Malers mit Randzeichungen seiner Freunde, Neuherausgegeben von Adolf Bothe, München: Verlag Rösl u. Cie, 1919, pages 23-24.
1 Seiffert: "einmal hinausspaziert"(according to Hofmeister); Wallnöfer: "einmal Abends hinausspaziert"; further changes may exist not shown above.Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
3. Ich bin ein Musikant  [sung text not yet checked]
Ich bin ein Musikant! Manch Liedchen hab' ich euch bescheert, Und wenn ihr fragt, wer mich es lehrt; Das thun die Vöglein in dem Feld, Die kleinen Stern' am Himmelszelt, Die munt'ren Wellen in dem Bach, Die singen's vor, ich sing' es nach; Ich bin ein Musikant. Ich bin ein Musikant! Und wenn ich sing' die Liedlein schön, Das mag ich offen auch gestehn: Dem Kätchen gestern, dem Gretchen heut, Viel Andern wohl zu and'rer Zeit. Mein Herz, und ist es auch nur klein, Geht doch die ganze Welt hinein: Ich bin ein Musikant. Ich bin ein Musikant! Und so, so geht's Tag ein Tag aus, Sing' ich mein Lied von Haus zu Haus. Warum ich sing', das weiß ich nicht, Doch sprach' der Herr im Himmelslicht: "Stell' er sein thöricht singen ein," Ich spräche: Herr, es kann nicht seyn, Ich bin ein Musikant.
Authorship:
- by Albrecht Sebus , "Der Musikant", first published 1834
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]4. Hör' ich ein Waldhorn klingen  [sung text not yet checked]
Hör' ich ein Waldhorn klingen Durch das Gebirge hin, Ich zöge dann so gerne Wohl in die blaue Ferne Zu einer Jägerin. [Im dunklen Tannenwalde]1, Da steht des Försters Haus, Im [tiefen]2 Wald verborgen. Da schaut [am frühen]3 Morgen [Das]4 Töchterlein heraus. Der Vater und die Tochter, Die machen Alles wund, Der Vater [schießt die]5 Hirschlein, Die Tochter trifft die Bürschlein Tief in des Herzens Grund.
Authorship:
- by August Schnezler (1809 - 1853), "Waldhornruf", appears in Gedichte, in 1. Wolken und Sterne der Jugendzeit (1828-1838), in Waldblätter, no. 4, first published 1833
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
First published in Morgenblatt für gebildete Leser, 1833.
Confirmed with August Schnezler, Gedichte, Zweite, vermehrte Ausgabe, Karlsruhe: Druck und Verlag von Creuzbauer und Hasper, 1846, page 44.
1 Pfitzner: "Im tiefen Wald verborgen"2 Gade: "grünen"
3 Pfitzner: "an jedem"
4 Pfitzner: "Sein"
5 Pfitzner: "trifft das"
Research team for this page: Sharon Krebs [Guest Editor] , Harry Joelson
5. Mein Bräutigam ist ein Färber
Mein Bräutigam ist ein Färber . . . . . . . . . .— The rest of this text is not
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6. Der schönste Ort, davon ich weiss  [sung text not yet checked]
Der schönste Ort, davon ich weiss das ist ein kühler Keller; das schnellste Geld, davon ich weiss das ist der letzte Heller: der rennt so hurtig, so geschwind und ruht nicht eh'r, als bis er find't Rheinwein und Muskateller. Der schönste Wein, davon ich weiss lässt sich den roten heissen; und einen schönsten kenn ich noch den nennt man nur den weissen: der eine hilft, der andre frommt wer nur zur rechten Muße kommt, sich beider zu befleißen. Ein frischer Trunk vom Fasse her, danach steht mein Verlangen. Das sind die schönsten Häuser doch dran grüne Kränzlein hangen: wo solch ein liebes Zeichen lacht da ist mir recht in finstrer Nacht ein Sternlein aufgegangen. Und wer das Liedlein hat erdacht und wer es hat gesungen? ein fahr'nder Schüler hat's gemacht: der Wein hat ihn bezwungen; vor einem Fass, da ist sein Platz ein volles Glas, das ist sein Schatz: es ist ihm wohlgelungen.
Authorship:
- by Wilhelm Wackernagel (1806 - 1869)
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]