by Moritz Gottlieb Saphir (1795 - 1858)
Wenn ihren Nonnenschleier
Language: German (Deutsch)
Wenn ihren Nonnenschleier Hat ausgehängt die Nacht, Sitz ich in stiller Feier, Das Fenster aufgemacht. Mit Äugelein voll Schimmer Schau'n Sterne mild herein, Und füllen mir das Zimmer Mit wunderbarem Schein. Wie lieb ich die Betrachtung Der schönen, großen Stadt, Wenn liebliche Umnachtung Sie leis' umdämmert hat; Wenn in die breiten Straßen Der Mond herunterschau't, Und alle Häusermassen Mit Silber überthaut. Da kann ich nicht mehr bleiben In meiner Zimmergruft, Ich muß herum mich treiben, Und schwimmen in der Luft; Ich wandle so allmählig Durch's Mondenlicht dahin, Bis ich ganz herzensselig An Liebchens Fenster bin; Da schau' ich in die Höhe, Das Auge ausgespannt, Ob ich die Holde sehe, Die liebend ich erkannt; Und sende leise Grüße Hinauf nun durch den Raum, Daß sie die Holde, Süße, Umflattern noch im Traum.
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Confirmed with Lyrisches. Humoristisch-satyrischer Bilderkasten, Stuttgart, Hallberger'sche, vormals Franckh'sche Verlagshandlung, 1832, pages 78-79.
Authorship:
- by Moritz Gottlieb Saphir (1795 - 1858), no title, appears in Lyrisches. Humoristisch-satyrischer Bilderkasten, in Lyrisches, in Nachtfalter, no. 1 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by (Karl) August Schuster (1807 - 1877), "Nachtfalter", subtitle: "Serenade", op. 21, published 1844 [ voice, piano, and violoncello obbligato ], Basel, Knop [sung text not yet checked]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2015-09-06
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