by Rudolph Baumbach (1840 - 1905)
Allerseelen
Language: German (Deutsch)
Es [flackern]1 im Gotteshage Am Allerseelentage Viel hundert Kerzen im Wind. Ganz abseits an der Mauer Kniet auf dem Grund in Trauer Ein bleiche-, abgehärmtes Kind. Sie hat kein Grab zu pflegen, Wem gilt ihr Totensegen? Wem flammt ihr kleines Licht? Zwei Tränen seh’ ich blinken Und auf den Rasen sinken; Doch still! Sie schlägt ein Kreuz und spricht: „Ich trage Leid um Einen, Dem noch die Sonnen scheinen; Die Treue war ihm feil. Er hat die Andre geworben, Er ist für mich gestorben; Mir bangt für seiner Seele Heil. Ihm zünd’ ich diese Kerze, Der mir versehrt das Herze Und mich versenkt in Leid. Ihm wolle Gott vergeben Und ihm nach diesem leben Verschließen nicht die Seligkeit.“
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1 Seligmann: "flattern"; further changes may exist not shown above.
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Text Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Allerseelen", appears in Krug und Tintenfass, in Aus halbvergangener Zeit [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by José Berr (1874 - 1947), "Allerseelen", op. 52, published 1906-1913 [ alto, men's chorus ], Leipzig, Kahnt Nachfolger [sung text not yet checked]
- by Heinrich Seligmann , "Allerseelen", op. 2 (Sechs Lieder für 1 Singstimme mit Pianofortebegleitung) no. 1, published 1892 [ voice and piano ], Berlin, Bahn [sung text not yet checked]
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