by Jakob Burckhardt (1818 - 1897)
Fern dort überm Strom bei Nacht
Language: German (Deutsch)
Fern dort überm Strom bei Nacht Brennt so spät ein Lämpchen immer; Sinnend vor dem Schlafengehn Muß ich schau'n in das Geflimmer. Und als hielte Geisterhand Mir ein Fernrohr vor die Blicke, Ist's als ob das stille Haus Näher mir und näher rücke. In dem Stübchen hell und klein Stickt ein Mädchen an dem Rahmen; Blumenkränze rings umziehn -- Könnt' ich's lesen! -- einen Namen. Endlich steht sie auf; ihr Haupt Seh' ich sie an's Fenster lehnen, Hold geneigt, in stillem Schmerz, Und ihr Auge blinkt von Thränen. Doch das süße Bild zerrinnt Auf der Nachtluft kühlen Schwingen. Einsam will ich denken sein Und der Sehnsucht Lieder singen.
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- by Jakob Burckhardt (1818 - 1897), no title, appears in Aussichten aus einem Fenster (Für ein Album), no. 2 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Hans Huber (1852 - 1921), "Fern dort über'm Strom bei Nacht", op. 44 no. 6, published 1878 [high voice and piano], from Liebeslieder, no. 6, Leipzig, Rieter-Biedermann [text not verified]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2011-05-21
Line count: 20
Word count: 106