by (Johann) Eduard Dössekel (1810 - 1890)
Treue
Language: German (Deutsch)
Es ist doch nichts auf dieser Welt, Als wenn ein Herz sich uns gesellt In Liebe; Denn hast du einen sichern Stab, Und fiele alles von dir ab, Es bliebe, ja bliebe. Was ist doch Gold und Gunst und Ehr'? Das Herz wird öd', der Sinn wird schwer Von Sorgen; Die Menschen sind gar spitz und klug, Doch unversehens bricht der Krug Schon morgen, ja morgen. Und mußt du über Land und Meer, Da wird das Scheiden ach so schwer, Ach scheiden! Doch bleibt die Treu', sie ist kein Glas, Sie grünet wie aus Ufergras Die Weiden, ja Weiden. Und holt der Tod vielleicht dich ab, Da weilt sie still auf deinem Grab Mit Sehnen; Sie pflanzet Blumen weiß und blau, Und an dem Blatte hängt der Thau Der Thränen, ja Thränen. Drum ist doch nichts auf dieser Welt, Als wenn ein Herz sich uns gesellt In Liebe; Dann hast du einen sichern Stab; Und fiele Alles von dir ab, Es bliebe, ja bliebe.
Confirmed with Die poetische Nationalliteratur der deutschen Schweiz, dritter Band, ed. by Robert Weber, Glarus: J. Vogel, 1867, pages 140 - 141.
Authorship:
- by (Johann) Eduard Dössekel (1810 - 1890), "Treue" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Franz Wilhelm Abt (1819 - 1885), "Treue", op. 220 (4 Lieder für eine Singstimme mit Pianoforte) no. 2, published 1862 [ voice and piano ], Leipzig, Siegel [sung text not yet checked]
Researcher for this page: Melanie Trumbull
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