by Anna (Nuhn) Ritter (1865 - 1921)
Aus der Einsamkeit
Language: German (Deutsch)
Ein Sonnenstrahl Zittert fahl Über die Wände und küßt dein Bild. Streift meine verschlungenen Hände, Und gleitet müde Am Boden hin -- Wie lang ist's her, daß ich einsam bin! Von der Gasse herauf Klingen fröhliche Stimmen In's weit geöffnete Fenster herein, Ein lichtgrüner Schein Steigt wie ein Schleier Aus Gärten und Hecken Und drängt sich warm um den kalten Stein. -- Es thut mir weh, Wenn ich da draußen den Frühling seh Und bin so allein! . . . Das wird nun immer so sein, Jahr um Jahr, Bis mein dunkles Haar Und mein wimmerndes Herz Der Winter deckt, Bis unter dem kühlen, Schimmernden Schweigen, Sich müde die Noth Meines Lebens versteckt.
Confirmed with Anna Ritter, Gedichte, Neunte Auflage, Stuttgart und Berlin: J.G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger, 1900, pages 219-220.
Authorship:
- by Anna (Nuhn) Ritter (1865 - 1921), "Aus der Einsamkeit", appears in Gedichte, in 3. Nach Jahren, no. 40 [author's text checked 1 time against a primary source]
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This text was added to the website: 2017-01-11
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