by Wilhelm Kreiten (1847 - 1902)
Frohes Wandern
Language: German (Deutsch)
In's Weite hinein! Wohin, wohin Stehst du, mein fröhlicher Wandersinn? Die Welt ist so weit, die Welt ist so schön, So woll'n wir zum Ende der Welt hingeh'n. Und als ich kam in den grünen Wald, Der wieder von tausend Liedern schallt' -- Da blühten die Blumen so duftig bunt, Da gingen die Bächlein am kühlen Grund. Und als ich kam in das Feld hinein, Da lag auf dem Lande der Sonnenschein, Da wogten und rauschten die Ähren so schwer, Da jubelten Lerchen im Äthermeer. Und als ich stand auf der Bergeshöh', Da stieg die Sonne zur rosigen See, Und küßte die Berge und Blumen sacht Mit gold'nen Strahlen zur guten Nacht. Und als das Glöcklein im Thale klang, Da kniete ich nieder und betete lang, Da ward es so still und so feierlich, In's Herz mir ein süßes Heimweh schlich. In's Weite hinein! Wohin, wohin? Wo alle die Sonnen wie Blumen verblüh'n Wohin die betende Klänge verweh'n, Und Sternenengel am Thore steh'n.
Confirmed with Wilhelm Kreiten, Heimathweisen aus der Fremde, Aachen: J. Stercken, 1882, page 49.
Authorship:
- by Wilhelm Kreiten (1847 - 1902), "Frohes Wandern", appears in Heimathweisen aus der Fremde, first published 1882 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Ludwig Bonvin (1850 - 1939), "Frohes Wandern", op. 13 (Vier Lieder für Sopran (oder Tenor) mit Pianoforte) no. 3, published 1894 [ soprano or tenor and piano ], Leipzig, Breitkopf & Härtel  [sung text not yet checked]
Researcher for this page: Melanie Trumbull
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