by Georg Herwegh (1817 - 1875)
Heimweh
Language: German (Deutsch)
O Land, das mich so gastlich aufgenommen, O rebenlaubumkränzter, stolzer Fluß -- Kaum bin ich eurer Schwelle nahgekommen, Klingt schon mein Gruß herb wie ein Scheidegruß. Was soll dem Auge eure Schönheit frommen, Wenn diese arme Seele betteln muß? Er ist so kalt der fremde Sonnenschein; Ich möchte, ja, ich möcht' zu Hause sein! Die Schwalben seh' ich schon im stillen Flug Die Häuser -- nur das meine nicht -- umschweben; O warme Luft und doch nicht warm genug, Verpflanzte Blumen wieder zu beleben! Der Baum, der seine jungen Sprossen schlug, Was wird der Fremdling er im Herbste geben? Vielleicht ein Kreuz und einen Todtenschrein -- Mich friert, mich friert! ich möcht' zu Hause sein!
Confirmed with Georg Herwegh, Gedichte eines Lebendigen, neunte Auflage, zweiter Theil, Stuttgart: G. J. Göschen'sche Verlagshandlung, 1871, page 187.
Authorship:
- by Georg Herwegh (1817 - 1875), "Heimweh", appears in Gedichte eines Lebendigen [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by (Johann) Wilhelm Christern (1809 - 1877), "Heimweh", op. 10, published 1874 [ voice and piano ], Hamburg, Benjamin [sung text not yet checked]
Researcher for this page: Melanie Trumbull
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