Beim Grabe einer Schwester
Language: German (Deutsch) 
Gottes Saat!  Im Todesschlummer
Reifst du hier der Erndte zu;
Gingst auf dieser Welt voll Kummer
Früh zur namenlosen Ruh! 

Wohl dir!  deiner Seele Leiden
Sind auf ewig nun verbannt;
Lieblich fiel dein Loos der Freuden,
Denn es fiel in Gottes Hand.

Wo du nun im Chor der Engel
An des Mittlers Throne knie'st,
Und auf diese Erdenmängel
Voller Mitleid nieder siehst. 

Ach!  mit hoffendem Entzücken
Will ich, wenn mir Schrecken dräun,
Hin zu jenen Höhen blicken,
Und des Erndtetags mich freun! 

Bis ich auch zu Freuden komme,
Die mir unvergänglich blühn,
Und, wie du, verklärte Fromme!
Ewig  --  ewig glücklich bin!

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Confirmed with Schlesische Provinzialblätter, fünfundzwanzigster Band, Breslau: bei Wilhelm Gottlieb Korn, 1797. Appears in Viertes Stück: April 1797, Anhang, page 80, with the author identified only as "S."

1 Beneken's version of the poem has a stanza following this one, but it is not in the source cited above and may have been added by him or it may come from a later edition of the poem. It is as follows:
Ruht' ich doch, wie du, in Frieden! 
Endete sich bald mein Lauf! 
Diese Erdewandelns müde,
Blick ich sehnend zu dir auf; 

Authorship:

Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):


Researcher for this text: Melanie Trumbull

This text was added to the website: 2018-07-15
Line count: 20
Word count: 101