Rezitativ und Arie mit Chor: O Himmel, welch' Entzücken!
Language: German (Deutsch)
VIENNA O Himmel, welch' Entzücken! Welch' Schauspiel zeigt sich meinen Blicken! Was nur die Erde hoch und hehres hat, in meinen Mauern hat es sich versammelt! Der Busen pocht! Die Zunge stammelt! Europa bin ich - nicht mehr eine Stadt. Der Heros der den Fuss aufstellet auf den Wolkenschemel, den alten Kaukasus und von dem Eismeer bis zur Memel ausbreitet seine Segenshand. Der Herrscher an der Spree Strand, der, als sein Land verloren, sein Reich geboren. Der König, der am fernen Belt das Vaterhaus und Scepter hält. Der Wittelsbacher, dessen Land und Schild ein Bild der Kraft sind und der Güte. Und der Gekrönte auch,der mit der Kraft der Babenberger wirkt und schafft in Deutschlands Paradiese! Alle die Herrscher darf ich grüssen, alle die Völker freundlich küssen! CHOR Heil, Vienna, dir und Glück! Stolze Roma, trete zurück! VIENNA Und das höchste seh ich gescheh'n und mein Volk wird Zeuge steh'n, wenn ein gesprengter Welttheil wieder sich zum Ringe füget und schliesst, und zum Bunde friedlicher Brüder sich die gelöste Menschheit küsst! CHOR Welt! dein glorreicher Augenblick! VIENNA Und nach meines Kaisers Rechten greifen die Herrscherhände all, einen ewigen Ring zu flechten. Und auf meinem gesprengten Wall baut sich Europa wieder auf. CHOR Heil, Vienna, dir und Glück! Fei're den glorreichen Augenblick! Stolze Roma, trete zurück!
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Researcher for this text: Ferdinando Albeggiani
Authorship:
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Ludwig van Beethoven (1770 - 1827), "Rezitativ und Arie mit Chor: O Himmel, welch' Entzücken!", op. 136 no. 3 (1814) [solo voices, chorus and orchestra], from the oratorio Der glorreiche Augenblick, no. 3. [text verified 1 time]
Researcher for this text: Ferdinando Albeggiani
This text was added to the website: 2012-03-08
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