by Emanuel von Geibel (1815 - 1884)
Einstmals hab' ich ein Lied gewußt
Language: German (Deutsch)
Einstmals hab' ich ein Lied gewußt, Einst in goldenen Stunden Sang ich's, da ich ein Kind noch war; Aber mir ist's entschwunden. Lieblich schwebte die Weise hin, Weich wie Schwanengefieder; Ach, wohl such' ich durch Feld und Wald, Finde nimmer sie wieder. Manchmal mein' ich, es wogt ihr Laut Über der Flur in den Winden, Aber er ist verhallt im Nu, Will ich ihn greifen und binden. Oft auch, wenn ich bei Nacht entschlief, Streift urplötzlich und leise Über mein Herz mit Traumeshand Die verlorene Weise. Aber fahr' ich vom Kissen auf, Kann ich mich nimmer besinnen; Nur vom Auge noch fühl' ich sacht Brennende Tränen rinnen. Und doch mein' ich, fänd' ich den Klang: All die heimlichen Schmerzen Könnt' ich wieder, wie einst als Kind, Mir wegsingen vom Herzen.
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Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title, appears in Gedichte und Gedenkblätter, in Lieder aus alter und neuer Zeit, no. 13 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Heinrich Weiß (1836 - 1914), "Einstmals hab' ich ein Lied gewusst", op. 33 (Drei Lieder für 1 Singstimme mit Pianofortebegleitung) no. 1, published 1878 [ voice and piano ], Dresden, Ries [sung text not yet checked]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2012-05-26
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