Einstmals hab' ich ein Lied gewußt, Einst in goldenen Stunden Sang ich's, da ich ein Kind noch war; Aber mir ist's entschwunden. Lieblich schwebte die Weise hin, Weich wie Schwanengefieder; Ach, wohl such' ich durch Feld und Wald, Finde nimmer sie wieder. Manchmal mein' ich, es wogt ihr Laut Über der Flur in den Winden, Aber er ist verhallt im Nu, Will ich ihn greifen und binden. Oft auch, wenn ich bei Nacht entschlief, Streift urplötzlich und leise Über mein Herz mit Traumeshand Die verlorene Weise. Aber fahr' ich vom Kissen auf, Kann ich mich nimmer besinnen; Nur vom Auge noch fühl' ich sacht Brennende Tränen rinnen. Und doch mein' ich, fänd' ich den Klang: All die heimlichen Schmerzen Könnt' ich wieder, wie einst als Kind, Mir wegsingen vom Herzen.
Drei Lieder für 1 Singstimme mit Pianofortebegleitung , opus 33
by Heinrich Weiß (1836 - 1914)
1. Einstmals hab' ich ein Lied gewusst  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title, appears in Gedichte und Gedenkblätter, in Lieder aus alter und neuer Zeit, no. 13
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]2. Schlaflied  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
[Ruhe, Süßliebchen]1, im Schatten Der [grünen]2, dämmernden Nacht: Es säuselt das Gras auf den Matten, Es fächelt und kühlt dich der Schatten Und treue Liebe wacht. Schlafe, schlaf ein, Leiser rauscht der Hain, Ewig bin ich dein. Schweigt, ihr versteckten Gesänge, Und stört nicht die süßeste Ruh'! Es lauschet der Vögel Gedränge, Es ruhen die lauten Gesänge, Schließ, Liebchen, dein Auge zu. Schlafe, schlaf ein, [Im]3 dämmernden Schein, Ich will dein Wächter sein. Murmelt fort, ihr Melodien, Rausche nur, du stiller Bach. Schöne Liebesphantasien Sprechen in den Melodien, Zarte Träume schwimmen nach. Durch den flüsternden Hain Schwärmen goldne Bienelein Und summen zum Schlummer dich ein.
Authorship:
- by Johann Ludwig Tieck (1773 - 1853), no title, appears in Liebesgeschichte der schönen Magelone und des Grafen Peter von Provence, no. 10, chapter heading: "Wie Magelone mit ihrem Ritter entfloh"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Rust zacht, lief schatje, in 't duister", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Rest, my love, in the shade", copyright ©
- ENG English (Amy Pfrimmer) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Mio dolce amore, riposa", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- LIT Lithuanian (Lietuvių kalba) (Giedrius Prunskus) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- TUR Turkish (Türkçe) (Gül Sabar) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
1 Bertelsmann: "Schlummre süß Liebchen"; Holstein: "Ruhe, Herzliebchen"; Klose: "Ruhe, süss Liebchen"; further changes may exist not noted above.
2 Spohr: "grauen"
3 Hensel: "Schlaf im"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler
3. Der Abschied  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Die duftenden Kräuter auf der Au, Die Halm' im frischen Morgenthau, Die Bäum' im grünen Kleide, Ein jedes ruft: ich scheide, Leb' wohl! ich scheide. Die Rosen in ihrer lichten Pracht, Die Lilien in ihrer Engelstracht, Das Blümchen auf der Haide, Ein jedes ruft: ich scheide, Leb' wohl! ich scheide. Ist Alles nur ein Kommen und Geh'n, Ein Scheiden mehr als Wiederseh'n; Wir freu'n uns, hoffen und leiden, Und müssen endlich scheiden, Lebt wohl! wir scheiden. Und muß es denn geschieden sein, Lebt wohl! gedenket freundlich mein, In Freude wie im Leide! Lebt wohl! lebt wohl! ich scheide; Lebt wohl! ich scheide.
Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), "Abschied"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]