by Robert Reinick (1805 - 1852)
Feurige Liebe
Language: German (Deutsch)
Wächst ein Kraut in unserm Garten, Feur'ge Liebe heißt das Kraut; Kommt des Nachbars schmucke Tochter, Hat mich freundlich angeschaut. Steckt das Kräutlein mir ins Knopfloch, Spricht: "Wie blaß ist dein Gesicht! Feur'ge Liebe trag' am Herzen, Roth und fröhlich, frisch und licht." Hab' das Kräutlein auch getragen, Bis es welk und unscheinbar, Hab' mirs aus dem Sinn geschlagen: Doch da kam's gar wunderbar! Wurzel schlug es mir im Herzen, Dehnt' sich drin gewaltig aus, Brennt wie Nesseln, unter Schmerzen Treibt es Blüth' um Blüth heraus Hätt' ich's früher nur geahnet, Daß das Kraut so wunderlich, Hätt' ich lachend sie gebeten: "Schatz, behalt es nur für dich." Aber jetzt! ich fühl', ich fühl' es, Auszurotten geht's nicht mehr. Aus dem Knopfloch läßt sich's reißen, Aus dem Herzen nimmermehr!
Confirmed with Robert Reinick, Lieder, Achte Auflage, Berlin: G. Grote'sche Verlagsbuchhandlung, 1885. Appears in Romanzen und Balladen, pages 107 - 108.
Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Feurige Liebe", appears in Lieder, in Romanzen und Balladen [formerly Bilder] [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by D. Rüst , "Feurige Liebe", op. 3 (Sechs Lieder für 1 mittlere Singstimme mit Pianoforte) no. 4, published 1877 [ medium voice and piano ], Hannover, Nagel [sung text not yet checked]
Researcher for this page: Melanie Trumbull
This text was added to the website: 2019-01-22
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