by Nikolaus Lenau (1802 - 1850)
Asyl
Language: German (Deutsch)
Hohe Klippen, ringsgeschlossen, Wenig kümmerliche Föhren, Trübe flüsternde Genossen, Die hier keinen Vogel hören; Nichts vom freudigen Gesange In den schönen Frühlingszeiten; Geiern wird es hier zu bange, In so dunkeln Einsamkeiten. Weiches Moos am Felsgesteine, Schwellend scheint es zu begehren: Komm, o Wolke, weine, weine Mir zu die geheimen Zähren! Winde hauchen hier so leise, Rätselstimmen tiefer Trauer; Hier und dort die Blumenwaise Zittert still im Abendschauer. Und kein Bach nach diesen Gründen Darf mit seinem Rauschen kommen, Darf der Welt verratend künden, Was er Stilles hier vernommen; Denn die rauhen Felsen sorgen, Daß noch eine Stätte bliebe, Wo ausweinen kann verborgen Eine unglückliche Liebe.
Text Authorship:
- by Nikolaus Lenau (1802 - 1850), "Asyl", appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch, in Frühling [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Heinrich Zöllner (1854 - 1941), "Asyl", op. 36 no. 4, published 1887 [ medium voice and piano ], from Enelysion. Ein Liedercyklus von Lenau. Fünf Gesänge für 1 mittlere Stimme mit Pianofortebleitung, no. 4, Leipzig, Siegel [sung text not yet checked]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2013-07-03
Line count: 24
Word count: 106