by Franz Leibing (1836 - 1875)
Fest‑Gesang
Language: German (Deutsch)
Verrauscht, Jahrhunderte, auf ew'gen Schwingen Und führt hinab, was Zeit und Staub gebar! Zum Licht wird sich das Geistgeborne ringen, Da ew'ge Klarheit seine Wiege war. Die Dornenkrone, die hienieden Des tapfern Dulders Stirn umschlingt, Sie löset sich -- und aufwärts dringt Aus Dornen Glorienschein und Frieden. Der Gottheit Zeugniss in der Menschenseele Im Streben ruht's nach dem, was wahr und schön; Wie oft, von Furcht umgarnt, der Fuss auch fehle, Aufschaut das Aug' zu der Vollendung Höhn. Des Glückes launenvolle Spiele Erkennen ihren Markstein hier, Und aller Menschen gleiche Zier Ist einzig Kampf um höchste Ziele. Doch, Brüder, lasst des Lebens feste Bahnen Uns nie in falschem Stolz verächtlich fliehn! Es gilt, was wir als ewig Wahres ahnen, Versöhnend in des Lebens Kreis zu ziehn. Versinken muss dann einst die Schranke, Die Ideal und Leben trennt, Wenn frei in jeder That entbrennt Des Ideales Hochgedanke.
Authorship:
- by Franz Leibing (1836 - 1875) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Carl Adolf Lorenz, Dr. (1837 - 1923), "Fest-Gesang", op. 2 (Zwei Festgesänge für Männerchor und Orchester) no. 1 (1859), published 1860 [ men's chorus and orchestra or piano ], Berlin, Paez; commissioned to commemorate the poet Friedrich Schiller; confirmed with Schiller-Feier der königl. Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin, Berlin: königl. Academie der Wissenschaften, 11 November 1859, page 10 [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Melanie Trumbull
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