Die Rose lag im Schlummer,
Im grünen Gemach,
Es klopften Schmetterlinge,
Doch wurde sie nicht wach.
Es lockte der laue Abend,
Sie bleibet im Haus;
Es locken gold'ne Sterne,
Sie tritt nicht heraus.
Es [rollt]1 der Donner oben,
Sie springt nicht empor;
Es [zuckt]2 der Blitz hernieder,
Sie hebt nicht den Flor.
Da tönt herab [vom Zweige]3
Ein schmerzliches Lied,
Das aus der wunden Seele
Der Nachtigall zieht;
Da schließt das Knospenfenster
Die Rose still auf,
Und schaut zu dem Sänger
Erröthend hinauf;
[ ... ]
2 Gedichte für 2 Singstimme mit Pianoforte , opus 317
by Franz Wilhelm Abt (1819 - 1885)
1. Rose und Nachtigall  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- sometimes misattributed to Adalbert Friedner (flourished 1837)
- by Moritz Gottlieb Saphir (1795 - 1858), no title, appears in Wilde Rosen, no. 26
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View original text (without footnotes)Confirmed with Humoristische Damen-Bibliothek von M. G. Saphir, Dritte Band, Wien, Druck und Verlag von Anton Mausberger; Leipzig, Magazin für Industrie und Literatur, pages 47-48.
Note: Gade's score erroneously indicates the poet as "Friedner".
1 Abt, Gade: "rollet"2 Abt: "zucket"
3 Abt: "von den Zweigen"
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
2. Fink und Drossel  [sung text not yet checked]
Zur Drossel sprach der Fink: "Komm mit, liebe Drossel, komm' eilig, komm' flink! Heut' tanzen die Blumen im moosglatten Wald, Komm' mit, liebe Drossel, komm' eilig, komm' bald! Wir setzen uns auf die Aeste, Und [musiziren]1 zum Feste, Und schauen zu, wie sie tanzen, von fern-- Ich habe die Blumen so gern!" Da flogen zum Walde die zwei; Wie flogen sie eilig um Walde, juchhei! "Frisch auf!" rief der Fink, als die Blumen er sah; "So tanzet nun, Drossel und Fink sind da!" Und Fink und Drossel singen, Die Blumen [hold sich umschlingen]2, Und tanzen froh über Thal und Höhn-- Wie tanzten die Blumen so schön! Und als der Tanz nun aus, Da flogen der Fink und die Drossel nach Haus, Die Blumen [auch]3 schlossen die Kelchblätter zu, Und [gingen nach fröhlichem Tanze zur]4 Ruh'. Als Fink und Drossel sich schieden, So recht von Herzen zufrieden, Da rief der lustige Fink noch von fern: "Ich habe die Blumen so gern!"
Authorship:
- by Peter Cornelius (1824 - 1874), "Ich habe die Blumen so gern", appears in Gedichte, in 1. Lieder
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "El pinsà digué al tord", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Al tordo parlò il fringuello", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Peter Cornelius, eingeleitet von Adolf Stern, Leipzig: C.F. Kahnt Nachfolger, 1890, pages 83-84
1 d’Albert : "musiciren"2 d’Albert : "den Reigen schlingen"
3 Omitted by d’Albert
4 d’Albert : "hielten nach fröhlichem Tage nun"
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