O mein Heimatland! O mein Vaterland! Wie so innig, feurig lieb ich dich! Schönste Ros', wenn jede mir verblich, Duftest noch auf meinem öden Strand! Als ich arm, doch froh, fremdes Land durchstrich, Königsglanz mit deinen Bergen maß, Thronenflitter bald ob dir vergaß: Wie war da der Bettler stolz auf dich! Als ich fern dir war, o Helvetia! Faßte manchmal mich ein tiefes Leid; Doch wie kehrte schnell es sich in Freud, Wenn ich einen deiner Söhne sah! O du Schweizerland, all mein Gut und Hab! Wann dereinst mein banges Stündlein kommt - Ob ich Schwacher dir auch nichts gefrommt -, Nicht versage mir ein stilles Grab! Werfe ich von mir einst mein Staubgewand, Beten will ich dann zu Gott dem Herrn: "Lasse strahlen deinen schönsten Stern Nieder auf mein irdisch Vaterland!"
6 Lieder für 4 Männerstimmen , opus 11
by Wilhelm Baumgartner (1820 - 1867)
1. An mein Vaterland  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Gottfried Keller (1819 - 1890), "An mein Vaterland", appears in Neuere Gedichte, in Vermischte Gedichte, in Schweizerisches, no. 1
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]2. Nachtgesang  [sung text not yet checked]
[O]1 gieb, vom weichen Pfühle, Träumend, ein halb Gehör! Bei meinem Saitenspiele Schlafe! was willst du mehr? Bei meinem Saitenspiele Segnet der Sterne Heer Die ewigen Gefühle; Schlafe! was willst du mehr? Die ewigen Gefühle Heben mich, hoch und hehr, Aus irdischem Gewühle; Schlafe! was willst du mehr? Vom irdischen Gewühle Trennst du mich nur zu sehr, Bannst mich in diese Kühle; Schlafe! was willst du mehr? Bannst mich in diese Kühle, Giebst nur im Traum Gehör. Ach, auf dem weichen Pfühle Schlafe! was willst du mehr?
Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Nachtgesang", written 1803?, first published 1804
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Cant nocturnal ", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Nachtgezang", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Night song", copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Chant nocturne", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Chanson de la nuit", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Francesco Campanella) , "Canto notturno", copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Goethe's Werke, Vollständige Ausgabe letzter Hand, Erster Band, Stuttgart und Tübingen, in der J.G.Cottaschen Buchhandlung, 1827, page 98, and with Taschenbuch auf das Jahr 1804, Herausgegeben von Wieland und Goethe, Tübingen, in der Cotta'schen Buchhandlung, pages 120-121.
1 Mayer: "Ach"; further changes may exist not shown above.Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Peter Rastl [Guest Editor]
3. Leicht Gepäck  [sung text not yet checked]
Ich bin ein freier Mann und singe mich wohl in keine Fürstengruft und alles, was ich mir erringe ist Gottes liebe Himmelsluft Ich habe keine stolze Feste, von der man Länder übersieht ich wohn ein Vogel nur im Neste Mein ganzer Reichtum ist mein Lied Ich durfte nur, wie andre, wollen, Und wär nicht leer davongeeilt, Wenn jährlich man im Staat die Rollen Den treuen Knechten ausgeteilt; Allein ich hab nie zugegriffen, So oft man mich herbei beschied Ich habe fort und fort gepfiffen Mein ganzer Reichtum ist mein Lied Der Lord zapft Gold aus seiner Tonne Und ich aus meiner höchstens Wein; Mein einzig Gold die Morgensonne Mein Silber all der Mondenschein! Färbt sich mein Leben herbstlich gelber, Kein Erbe, der zum Tod mir riet; Denn meine Münzen prägt ich selber; Mein ganzer Reichtum ist mein Lied Gern sing ich abends zu dem Reigen Vor Thronen spiel ich niemals auf; Ich lernte Berge wohl ersteigen Paläste komm ich nicht hinauf Indes aus Moder, Sturz und Wettern Sein golden Los sich mancher zieht Spiel ich mit leichten Rosenblättern; Mein ganzer Reichtum ist mein Lied. Nach dir, nach dir steht mein Verlangen, O schönes Kind, o wärst du mein! Doch du willst Bänder, du willst Spangen, Und ich soll dienen gehen? Nein! Ich will die Freiheit nicht verkaufen, Und wie ich die Paläste mied, Laß ich getrost die Liebe laufen Mein ganzer Reichtum sei mein Lied
Authorship:
- by Georg Herwegh (1817 - 1875)
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Researcher for this page: Ferdinando Albeggiani4. Abschied  [sung text checked 1 time]
Geh' ich einsam durch die schwarzen Gassen,
Schweigt die Stadt, als wär' sie unbewohnt,
Aus der Ferne rauschen nur die Wasser,
Und am Himmel zieht der bleiche Mond.
Bleib' ich lang vor jenem Hause stehen,
Drin das [liebe, liebe]1 Liebchen wohnt,
Weiß nicht, daß sein Treuer [ferne]2 ziehet,
Stumm und harmvoll, wie der bleiche Mond.
Breit' ich lange sehnend meine Arme
Nach dem lieben, lieben Liebchen aus,
Und nun sprech' ich: "Lebet wohl, ihr Gassen!
Lebe wohl, du [stilles, stilles]3 Haus!
[ ... ]
Geh' ich bang nun nach den alten Mauern,
Schauend rückwärts oft mit nassem Blick,
Schließt der Wächter hinter mir die Tore,
Weiß nicht, daß mein Herze noch zurück.
Authorship:
- by Justinus (Andreas Christian) Kerner (1786 - 1862), "Abschied", appears in Gedichte, in Die lyrischen Gedichte
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Justinus Kerner Werke, Zweiter Teil, Gedichte, ed. Raimund Pissin, Berlin, Leipzig, Wien, Stuttgart: Deutsches Verlagshaus Bong & Co., 1914, page 126
1 Baumgartner: "liebe"2 Baumgartner: "fernhin"
3 Baumgartner: "stilles"
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
5. Ständchen
Wenn in lauer Sommernacht . . . . . . . . . .— The rest of this text is not
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6. Warnung vor dem Wasser  [sung text not yet checked]
Guckt nicht in Wasserquellen, Ihr lustigen Gesellen, Guckt lieber in den Wein! Das Wasser ist betrüglich, Die Quellen sind anzüglich: Guckt lieber in den Wein! Narciß, der hat's erfahren In seinen schönsten Jahren: Er sah nicht in dem Wein, Nein, in dem Quell der Wildniß, Sein allerliebstes Bildniß: Guckt lieber in den Wein! Trink' ich aus vollem Glase, Da spiegelt meine Nase Sich lang und roth im Wein Sie ist nicht zum Verlieben, Sie ist nicht zum Betrüben, Drum guck' ich in den Wein. Schon Mancher ist versunken, Noch Keiner ist ertrunken In einem Becher Wein. Die sich darin betrachten, Sie können nicht verschmachten, Drum guck' ich in den Wein. Ihr lustigen Gesellen, Guckt nicht in Wasserquellen, Guckt lieber in den Wein! Doch über euer Gucken Vergeßt auch nicht zu schlucken: Trinkt aus, trinkt aus den Wein!
Authorship:
- by Wilhelm Müller (1794 - 1827), "Warnung vor dem Wasser", appears in Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten 2, in Tafellieder für Liedertafeln, first published 1906
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