Es [läuft]1 der Frühlingswind Durch kahle Alleen, Seltsame Dinge sind In seinem Wehn. Er hat sich gewiegt, Wo Weinen war, Und hat sich geschmiegt In zerrüttetes Haar. Er schüttelte nieder Akazienblüten Und kühlte die Glieder, Die atmend glühten. Lippen im Lachen Hat er berührt, Die weichen und wachen Fluren durchspürt. Er glitt durch die Flöte, Als schluchzender Schrei, An dämmernder Röte Flog er vorbei. Er flog mit Schweigen Durch flüsternde Zimmer Und löschte im Neigen Der Ampel Schimmer. Es läuft der Frühlingswind Durch kahle Alleen, Seltsame Dinge sind In seinem Wehn. Durch die glatten Kahlen Alleen Treibt sein Wehn Blasse Schatten Und den Duft, Den er gebracht, Von wo er gekommen Seit gestern Nacht.
Drei Lieder für 1 Singstimme mit Pianoforte , opus 12
by Clemens von Franckenstein (1875 - 1942)
1. Vorfrühling  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Authorship:
- by Hugo Hofmann, Edler von Hofmannsthal (1874 - 1929), "Vorfrühling"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Avant printemps", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Annuncio di primavera", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
1 Franckenstein: "weht"; further changes may exist not shown above.
Researcher for this page: Christoph Gaiser
2. Gute Nacht  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Das war der Junker Übermut, Die Stirne frei, den schlappen Hut Verwegen nur im Nacken; Laut klirrten ihm die Hacken. Das war die Jungfer züchtiglich, Ging stets einher, als schämt' sie sich, Als könnt' sie beim Spazieren Ihr Seelenheil verlieren. Das war, das war, das ist, das ist. Sein Rößlein ihren Hafer frißt, Er sitzt zu ihren Füßen Und muß im Garne büßen. [Draus wirkt]1 sie ihm ein weiches Hemd, Das macht ihn welt- und menschenfremd; Der Rest, daß sie ihn nütze, Der Rest giebt eine Mütze. Was sagt er [jetzt]2, Herr Übermut? Schön gute Nacht, und schlaf er gut! Das Spiel hat er verloren, Sein Weib gewann die Sporen.
Authorship:
- by Gustav Falke (1853 - 1916), "Gute Nacht", appears in Mit dem Leben. Neue Gedichte
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Bona nit", copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (George Chaldezos) , "Good night", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Bonne nuit", copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Mit dem Leben. Neue Gedichte von Gustav Falke, A. Janssen, 1903, page 17.
1 Franckenstein: "Wirkt"2 Franckenstein: "nun"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , George Chaldezos , Joost van der Linden [Guest Editor]
3. Ein Mädchen spricht  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Die Fenchel sagten: Er liebt dich, du hast ihn ganz in deiner Hand. Für seine Rückkehr mach dich fein. Die Fenchel schmeichelten mir nur, Gott erbarme sich mein! Die Gänseblümchen sagten: Warum schwurst du auf seinen Schwur, sein Herz ist hart wie ein Lanzenknecht. Ach, Gänseblümlein, zu spät ihr sprecht; Gott erbarme sich mein! Die Salbei sagten: Erwart' ihn nicht, da er in fremden Armen liegt; O Salbei, traurige Salbei, ich will euch alle flechten in mein Haar; Gott erbarme sich mein!
Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author, "Ein junges Mädchen spricht"
Based on:
- a text in French (Français) by Ioannes Papadiamantopoulos (1856 - 1910), as Jean Moréas, "Une jeune fille parle", written 1886-1890, appears in Poésies 1886-1896, in 1. Le pèlerin passionné, in 2. Autant en emporte le vent, no. 7, Paris, Éd. Léon Vanier, first published 1892
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Researcher for this page: Johann Winkler