Es rollt so träge das graue Meer, Der Mond wird trüber und trüber, Die Sterne sanken, von Capri her Zieht ein Gewitter herüber. Nachtfalter flattern mit leisem Geschwirr Um unsre bunte Laterne, Durch der Veranda Rankengewirr Stößt Südwind aus schwüler Ferne. Vergebt, daß der Falernerwein Verperlt in den Kristallen, Vergebt, daß Jugendträumerein Beim Festmahl mich befallen. Ihr sangt in heimatlichem Chor Vom Mühlrad im kühlen Grunde; Nun klingt das alte Lied im Ohr, Das Scherzwort stirbt im Munde. Spät ist's, der rechte Frohsinn schied; Wie konnte das geschehen? Im fremden Lande das deutsche Lied. Kommt, laßt uns schlafen gehen.
Gesänge und Balladen für eine Singstimme mit Pianoforte , opus 5
by Hans Hermann (1870 - 1931)
1. Es rollt so träge das graue Meer  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Authorship:
- by Emil Rudolf Osman, Prinz von Schönaich-Carolath (1852 - 1908), no title, appears in Aus der Jugendzeit, no. 16
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
2. Legende
Language: German (Deutsch)
Nun immer herein . . . . . . . . . .— The rest of this text is not
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3. Das Mutterherz  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Subtitle: Altfranzösische Ballade
Es war einmal ein armer Wicht, Der liebte eine, die mochte ihn nicht. "Und hast du mich lieb, so bringe zur Stund' Das Herz deiner Mutter für meinen Hund --" Der ging und schlug seine Mutter tot Und nahm das Herz, das zuckte so rot . . . Und als er es trug in zitternder Hand, Da fiel er, - es glitt das Herz in den Sand. Und als es so vor ihm im Staube lag, O sieh, es sprach -- Es sprach, das hörte wie Weinen sich an: "Mein Kind, hast du dir weh getan?"
Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author, "Ballade", subtitle: "Nach dem Bretonischen" [an adaptation]
Based on:
- a text in French (Français) by Jean Richepin (1849 - 1926), "La Chanson de la Glu", written 1881?, appears in La Glu, roman, Paris, Éd. Maurice Dreyfous, first published 1881
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Copied from Die Lyrik des Auslandes in neuerer Zeit, ed. Hans Bethge, Leipzig: Max Hesses Verlag, 1907, page 184Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
4. Drei Wandrer  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Drei Wandrer sind gegangen, Und als der Abend fiel, Da trugen sie Verlangen Nach frohem Kartenspiel. Der Jüngste sprach: "Ich bitte, Sagt an, geht es um Geld?" Und Antwort gab der Dritte: "Wir spielen um die Welt!" Der Jüngste, frei vom Grame Und wie ein Maitag frisch, Der warf die Herzendame Helllachend auf den Tisch: "Dann mag's euch nur nicht grämen, Mir blieb das beste Stück, Das soll mir keiner nehmen, Juchhei! Ich bin das Glück. " Der Zweite mit dem fahlen, Durchfurchten Angesicht Sprach: "Bruder, laß dein Prahlen, Die Karte fürcht' ich nicht! Was scheert mich deine Thräne Und was dein rotes Herz! Ich stech' mit der Kreuz-Zehne, Gebt Raum -- ich bin der Schmerz!" Der Dritte dumpfen Tones Hat heimlich nur gelacht, Sprach dann voll bittern Hohnes: "Was ihr für Späße macht! Ich lös' die Welt vom Leide, Von Glück und Schmerz und Not, Ich nehm' euch alle beide, Trumpfaß! Ich bin der Tod."
Authorship:
- by Karl Busse (1872 - 1918), "Drei Wandrer", appears in Vermischte Gedichte
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Three wanderers", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission