Sei gegrüßt, [o]1 Frühlingsstunde, Sei gegrüßt, o Maienpracht! Da die Blumen blühn im Grunde Und die goldne Sonne lacht. Horch, in allen Zweigen Fröhlich Singen, Lustig Klingen! In den Lüften, In den Klüften, Ueberall welch muntrer Reigen! Ja der Frühling ist gekommen: O willkommen Du mit holdem Liederschall, Frühlingsbote, Nachtigall! Solche süße Frühlingsstunde Kam in meiner Seele Nacht, Seit aus ihres Auges Grunde Sonne mir und Leben lacht. Aber doch welch Schweigen, Welches Sehnen, Welche Thränen? Ja, dies Bangen Und Verlangen, Ach, ist das der Liebe eigen? Ist die Liebe doch gekommen: O willkommen, Stimme an den süßen Klang, Liebesbote du, Gesang!
Frühlingsliebe. Gedichte von R.E. Prutz
by Heinrich Esser (1818 - 1872)
1. Sei gegrüsst, o Frühlingsstunde  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Robert Eduard Prutz (1816 - 1872), no title, appears in Pauline, no. 2
See other settings of this text.
View original text (without footnotes)1 Vierling: "du"; further changes may exist not shown above.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
2. Ich will's dir nimmer sagen  [sung text not yet checked]
Ich [will's dir]1 nimmer sagen, Wie ich so lieb dich hab', Im Herzen will ich's tragen, Will [stumm]2 sein wie das Grab. Kein Lied [soll dir's]3 gestehen, Soll flehen um mein Glück, Du selber sollst es sehen, Du selbst -- in meinem Blick. Und [kannst]4 du es nicht lesen, Was dort so zärtlich spricht, So ist's ein Traum gewesen; Dem Träumer zürne nicht.
Authorship:
- by Robert Eduard Prutz (1816 - 1872), no title, appears in Buch der Liebe, in 2. Zweites Buch, in Frühlingsliebe, no. 2
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) (Harald Krebs) , copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (Gwendolen Gore) , "My secret"
Confirmed with Robert Prutz, Buch der Liebe, Fünfte Auflage, Leipzig: Verlag von Ernst Keil, 1883, page 45. Note: C. Schnabel's score has a typo in stanza 2, line 2, word 4 ("dein" instead of "mein").
1 Becker, Dorn, Hallet, Hoth, Hoppe, Jonas, Lang, Lassen, Lederer, Naret-Koning, Nodnagel, Nordmann, Rehberg, Roeder, Schaefer, C. Schultz, Simon: "will dir's"; Bradsky, Kauffmann: "will Dir"; further changes may exist for composers with unverified texts.2 Lang: "still"
3 Schnabel: "soll's dir"
4 Henkel: "willst"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , John Versmoren , Sharon Krebs [Guest Editor] , Johann Winkler
3. Wohlan! ich will wandern!  [sung text not yet checked]
Wolan, ich will wandern, Wolan denn, ich geh'! Schatz, such' dir 'nen Andern, Ich sag' dir ade! Mag länger nicht klagen Vergebliche Pein, Mag's länger nicht tragen, Dein Narre zu sein. Will wandern und singen Das Reich entlang. Meine Leier soll klingen So lieblichen Klang: Daß die Frauen mich grüßen - Du grüßtest mich nie! Daß die Mädchen mich küssen - Dann küsse wie sie! In Reim will ich bringen, Wie du mich gequält, Daß die Knaben es singen, Daß die Welt sich's erzählt! Sie sollen dich hassen, Du eisernes Herz, Sie sollen dich lassen In einsamem Schmerz! Dann such' dir nur Einen, Der so treu ist wie ich, Und findest du Keinen -- Schatz, rufe nur mich! Wär' ich weitweg von dannen, Tausend Meilen von hier, Will die Flüglein aufspannen, Will fliegen zu dir! Will dich halten und küssen, O du liebliches Kind, Und die Welt soll es wissen, Wie gut wir uns sind! Schatz, laß mich nicht wandern Nicht ziehen durch's Reich, Du find'st keinen Andern -- O rufe mich gleich!
Authorship:
- by Robert Eduard Prutz (1816 - 1872), no title, appears in Buch der Liebe, in 2. Zweites Buch, in Frühlingsliebe, no. 5
See other settings of this text.
Confirmed with Robert Prutz, Buch der Liebe, Dritte Auflage, Leipzig: Verlag von Ernst Keil, 1874, pages 46-48.
Note: The word "Wolan" at the beginning of the first and second lines is usually modernized to "Wohlan."
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
4. Scheiden im Frühling  [sung text not yet checked]
Daß ich im Frühling scheiden soll, Das macht das Herz mir schwer: Ich wär' nicht halb so kummervoll, Wenn's nur nicht Frühling wär'. Allüberall ist Maienlust, Hell klingen Thal und Hain, Ach, und allein in meiner Brust Wird's still und öde sein. Wem soll ich klagen meine Pein? Die Rose blüht so roth, Die Lerche wirbelt aus und ein -- Wem klag' ich meine Noth? Ach, soll's einmal geschieden sein, So sei's in Winterzeit, Da tragen Lerche, Flur und Hain Mit mir dasselbe Leid. Da klagen all' zusammen wir Um Ein entschwunden Glück, Und alle träumen sie mit mir Von neuem Sonnenblick. Und wenn die Rosen wieder blühn, Kehrt auch der Liebste dein; Drum nicht im Frühling laß mich ziehn, Im Winter soll es sein!
Authorship:
- by Robert Eduard Prutz (1816 - 1872), no title, appears in Buch der Liebe, in 2. Zweites Buch, in Frühlingsliebe, no. 7
See other settings of this text.
Confirmed with Robert Prutz, Buch der Liebe, Dritte Auflage, Leipzig: Verlag von Ernst Keil, 1874, pages 49-50.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
5. Abends  [sung text not yet checked]
In dieser Stunde denkt sie mein, Ich weiß, in dieser Stunde! Die Vögel schlafen groß und klein, Es schlafen die Blumen im Grunde. [An blauem]1 Himmel hell und klar Stehn tausend Sterne wunderbar, Sie schaut hinauf und denket mein, Ich weiß, in dieser [Stunde]2. Sie sitzt wohl einsam und allein, Ich weiß, in dieser Stunde, Und flüstert wohl den Namen mein Halbleise mit schüchternem Munde. Sie schickt mir Grüße lieb und schön Und winkt mir zu, als könnt' ich's sehn, Sie weint um mich und denket mein, Ich weiß, in dieser [Stunde]2. [Gute]3 Nacht und schließ' die [Äugelein]4, [Gute]5 Nacht in dieser Stunde! Ich will im Traume bei dir sein Mit fröhlicher, seliger Kunde: Von [einem Tag]6, o träume du, Wo ich in [deinen Armen]7 ruh', [Ja bis]8 dahin gedenke mein, Jetzt und in [jeder]9 [Stunde]2!
Authorship:
- by Robert Eduard Prutz (1816 - 1872), "Abends", appears in Buch der Liebe, in 2. Zweites Buch
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Robert Prutz, Buch der Liebe, Dritte Auflage, Leipzig: Verlag von Ernst Keil, 1874, pages 54-55.
1 Fesca: "Am blauen"2 Fesca: "Stund'"
3 Fesca: "Gut'"
4 Banck: "Augen dein"
5 Banck, Fesca: "Gut'"
6 Fesca: "einer Nacht"
7 Banck: "deinem Arme"
8 Fesca: "Bis"
9 Banck: "dieser"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor] , Johann Winkler
6. Wohl viel tausend Vögelein  [sung text not yet checked]
Wol [diese]1 tausend Vögelein Wohnen und singen im grünen Hain, Sie haben all' zwei Flüglein schön, Zu fliegen über Land und Seen, Sie haben alle süßen Mund, Zu singen hell aus Herzensgrund -- O bitt' euch, liebe Vögelein, Will keins von euch mein Bote sein? Ich will euch senden in ein Thal Mit lust'gen Quellen ohne Zahl, Da blühen Blumen süß und lind Und wiegen sich im Abendwind; Ich will euch senden vor ein Haus, Da lacht der Frühling selbst heraus -- O bitt' euch, liebe Vögelein, Will keins von euch mein Bote sein? Am liebsten flög' ich selber hin, Und sagt' ihr, wie so treu ich bin, Und klagt' ihr meine lange Pein, Daß ich von ihr muß ferne sein; Da läg' ich auch an ihrer Brust, Und Kuß um Kuß und Liebeslust -- O bitt' euch, liebe Vögelein, Will keines mir zwei Flügel leihn?
Authorship:
- by Robert Eduard Prutz (1816 - 1872), "Lied", appears in Buch der Liebe, in 2. Zweites Buch
See other settings of this text.
View original text (without footnotes)Confirmed with Robert Prutz, Buch der Liebe, Dritte Auflage, Leipzig: Verlag von Ernst Keil, 1874, pages 56-57.
Note: The first word is usually modernized to "Wohl."
1 Franz: "viele"; other changes may exist not noted.Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]