Der Frühling schon sein Recht beginnt, Die Birke treibet Saft; Mein Herz und meine Liebe sind Bereit zur Wanderschaft. Steck' Tannenreiser auf den Hut Und zieh' das Wams mir fest; Das steht dem jungen Wand'rer gut, Ihm keck und munter lässt. So leb' denn wohl -- Ade mein Kind, Es treibt mich fort voll Kraft -- Mein Herz und meine Liebe sind Bereit zur Wanderschaft. Mein Ränzel ist ganz klein und nett, Und eben nicht sehr schwer -- Wenn [Lieb' und Lieder ich nicht]1 hätt', So wär' mein Herz auch leer. Ich putze mich mit Zweigen aus, Sing' in den Wald hinein, Und suche mir ein gastlich' Haus Und guten, kühlen Wein. So leb' denn wohl -- Ade mein Kind, Es treibt mich fort voll Kraft -- Mein Herz und meine Liebe sind Bereit zur Wanderschaft.
Abschied und Erinnerung, 6 Gesänge für eine Singstimme mit Pianoforte- oder Guitarrebegleitung
Song Cycle by Carl Banck (1809 - 1889)
1. Frühlings Auszug  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- by August Ferdinand Meyer (1811 - 1894), as Friedrich Brunold, "Frühlingswanderschaft"
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View original text (without footnotes)Note for stanza 2, line 4 - "Ihm" appears to be in the poem and the score. This might be a typo for "Ihn".
1 Banck: "Lieder ich und Liebe"Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler
2. Die Stunde schlägt  [sung text checked 1 time]
Die Stunde schlägt, es naht das Boot, du gehst, mein süßes Herz, und all mein Leben wird ein Tod, doch muss ich heimatwärts. Und grüß' der Wogen stilles Haus, der fernen Insel Höh'; hier sprach das letzte Wort sie aus, dort schwand ihr Mast in See. Um von dem öden Felsgestad', wo laut die Möwe streicht, durch der beschaumten Wellen Pfad fort blick' ich tränenfeucht. Beglückt, der ihren Schritt umweht, o Indiens stiller Hain! Und wenn sie atmend durch dich geht, sag, denkt sie dann wohl mein?
Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author
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Researcher for this page: Johann Winkler3. Gedenke mein  [sung text checked 1 time]
Ade! Ich zieh' hinaus ins Weite, mich lockt der Berg im blauen Duft im Waldesgrün und Alpenluft, wenn ich so wandernd schreite. Ich zieh' hinaus ins Weite! Leb' wohl! Dein denk' ich jetzt und immer, von Bergen schau' ich zu dir her, mir glänzt dein Bild auf Flur und Meer, und in dem Sterngeflimmer dein denk' ich, Holde, immer! Ade! Gedenke mein auch wieder, die Lerche singt mir deinen Gruß, mir bringt der Zephyr deinen Kuss auf säuselndem Gefieder. Gedenke mein auch wieder!
Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author
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Researcher for this page: Johann Winkler4. Der Liebesbote  [sung text checked 1 time]
Am Himmel dort schießen so lustig die Stern', dein Schatz lässt dich grüßen aus weiter, weiter Fern'. Hat 'ne Zither gehangen an der Tür unbeacht', der Wind ist gegangen durch die Saiten bei Nacht. Schwang sich hoch auf vom Gitter über Berg, über Wald; mein Herz ist die Zither, gibt frohen Liebesschall.
Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author
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Researcher for this page: Johann Winkler5. Sonst und jetzt  [sung text checked 1 time]
Sonst in trauter Dämm'rungsstunde, wenn der Mond zog durch die Weite, saß ich still an deiner Seite, Hand in Hand und Mund auf Munde. Heil'ge Ruhe in der Runde, und des Himmels Sterne glühten; Funken stoben, Küsse sprühten, Herz an Herz im schönsten Bunde. Jetzt in stiller Dämm'rungsstunde sitz' ich am Kamine wieder, doch die Funken sind verschwunden, statt der Küsse strömen Lieder. O ihr süßen Dämm'rungsstunden, ach, auf ewig nun verschwunden!
The text shown is a variant of another text. [ View differences ]
It is based on
- a text in German (Deutsch) by Franz Ferdinand, Freiherr von Dingelstedt (1814 - 1881), "Am Kamine zu singen", appears in Gedichte [1838], in Jahres-Zeiten
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Researcher for this page: Johann Winkler6. In der Ferne  [sung text checked 1 time]
Ich hör' [die]1 Bächlein rauschen Im Walde her und hin, Im Walde in dem Rauschen Ich weiß nicht, wo ich bin. Die Nachtigallen schlagen Hier in der Einsamkeit, Als wollten sie was sagen Von [der alten, schönen]2 Zeit. Die Mondesschimmer fliegen, Als [seh']3 ich unter mir Das Schloß im Thale liegen, [Und ist]4 doch so weit von hier! Als müßte in dem Garten Voll Rosen weiß und roth, [Meine]5 Liebste auf mich warten, Und ist [doch lange]6 todt.
Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "In der Fremde", appears in Gedichte, in 1. Wanderlieder
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Ontheemd", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "À l'étranger", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- HEB Hebrew (עברית) (Max Mader) , "בנכר", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "In terra straniera", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- NOR Norwegian (Bokmål) (Marianne Beate Kielland) , "I fremmed land", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- POR Portuguese (Português) (Elke Beatriz Riedel) , "Em terras estrangeiras", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Diego S. Loyola) , "En el extranjero", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Joseph Freiherrn von Eichendorff, Verlag von Duncker und Humblot, Berlin, 1837, pages 33-34.
Note: modernized spelling would change "Thale" to "Tale", "roth" to "rot", and "todt" to "tot"
1 Ivers, Stern: "ein"; further changes may exist not shown above2 Marx: "alter, schöner"
3 Dresel, Jaques-Dalcroze, Marx, Schumann: "säh"
4 Banck: "Ist"
5 Banck: "Mein'"; Dresel: "Die"; Marx: "Der"
6 Marx: "schon lange"; Schumann: "doch so lange"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler