Fastnacht
Language: German (Deutsch)
Die Fastnacht bringt uns Freuden zwar, viel mehr denn sonst ein ganzes halbes Jahr. Ich mach' mich auf und tät' spazieren geh'n an einen Tanz. Mir ward ein Kranz von Blümlein Glanz, des erfreut' ich mich gar sehr! Ich bot der Jungfrau meinen Gruß; ganz freundlich trat sie mir auf meinen Fuß. Sie sprach: Gut Gesell, wenn ich dir sagen sollt', wenn du nur woll'st, ich wär' dir hold! Kein Silber und Gold ist meiner Lieb' ein Sold! Hinter meines Vaters Hof steht ein' Tür, da ist weder Schloss noch Riegel dafür. Da geh hinein, dass man dich nicht seh' noch spür'. Sie ist geschmiert, dass sie nicht klirrt, kein Mensch dich irrt; tritt fröhlich hinein zu mir! Des Nachts hob sich ein Wetter groß, das über Berg' und tiefe Tal' herfloss. Desselben Wegs mich nie keinmal verdross. Ich stahl mich aus, still wie ein' Maus, und kam ins Haus, und lebt' in Saus mit der Lieben die ganze Nacht.
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Researcher for this page: Johann Winkler
Confirmed with Achim v. Arnim & Clemens Brentano, Des Knaben Wunderhorn, 1. Teil, 2. Aufl. Heidelberg, 1819.
Text Authorship:
- from Volkslieder (Folksongs) , "Fastnacht", appears in Des Knaben Wunderhorn [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Adolf Schreiber (1881 - 1920), "Fastnacht" [ voice and piano ], from Zehn Lieder für Gesang und Klavier, no. 6 [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
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