LiederNet logo

CONTENTS

×
  • Home | Introduction
  • Composers (20,138)
  • Text Authors (19,558)
  • Go to a Random Text
  • What’s New
  • A Small Tour
  • FAQ & Links
  • Donors
  • DONATE

UTILITIES

  • Search Everything
  • Search by Surname
  • Search by Title or First Line
  • Search by Year
  • Search by Collection

CREDITS

  • Emily Ezust
  • Contributors (1,114)
  • Contact Information
  • Bibliography

  • Copyright Statement
  • Privacy Policy

Follow us on Facebook

by Friedrich Leopold, Graf zu Stolberg-Stolberg (1750 - 1819)

Lied eines deutschen Soldaten in der Fremde
Language: German (Deutsch) 
Ans ferne Ufer hingebannt
Tut mir's von Herzen weh,
Dass ich mein liebes Vaterland
Nicht mehr mit Augen seh.

Ich sehne [täglich]1 mich zurück,
Das lässt mir keine Ruh;
Ich werfe manchen nassen Blick
[Dem wilden Meere zu.]2

Das war zuvor nicht meine Art,
Jetzt wein' ich, wie ein Kind,
Dass oft am schwarzen Knebelbart
Die helle Träne rinnt.

O wehe dem, der mich mit Trug
In dieses Land gebracht;
Mein Leid verwandelte sich in Fluch,
Und quäl ihn Tag und Nacht!

Er trank mir zu auf Josephs Wohl
In altem Rheinschen Wein,
Goss bis zum Rand die Gläser voll
Und schenkte weidlich ein,

Bis dass ich taumelte, da la
Der Bube Formeln her;
Ich sang den Schwur beim vollen Glas,
Udn trank und bat um mehr.

Da gab er mir sein schnödes Gold,
Und zahlte mein Zech.
Nun war ich in des Königs Sold,
Und musste mir ihm weg.

Die lieben Eltern kümmerten mich;
Der Vater härmt sich ab,
Die Mutter weinet bitterlich
Und wünscht sich ins Grab.

Und du, mein süßes Hanchen, weinst
Die blauen Augen rot;
Sie trösten dich, du aber meinst
Dein Nikolas sei tot.

All was du siehst, das mahnet dich
An deinen Nikolas:
Die Linde, unter welcher ich
Mit dir im Schatten saß,

Der Weinstock, welchen meine Hand
Für Hanchen auferzog,
Und früh die zarten Reben band,
Und dir zur Laube bog.

Dort warfst du mir mit loser Hand
Die Beeren in den Mund;
Dort war es, wo wir Hand in Hand
Beschwuren unsern Bund.

Wie war den Abend uns so wohl!
Ich führte dich nach Haus;
So manche stille Träne quoll
Auf deinen Blumenstrauß.

So freundlich lachten Wald und Tal
In meinem Leben nicht!
Der Abendsonne roter Strahl
Erhellte dein Gesicht!

Wie Turteltäubchen liebten wir,
Und teilten Freud' und Not;
Wir sagten oft: uns würde hier
Nichts trennen als der Tod.

Nun seufz' ich spät udn seufze früh;
Erbarm dich, lieber Gott!
Und rette mich, und rette sie,
Druch einen sanften Tod!

Available sung texts:   ← What is this?

•   P. Lindpaintner 

P. Lindpaintner sets stanzas 1-2

View original text (without footnotes)
1 Lindpaintner: "immer"
2 Lindpaintner: "der fernen Heimat zu./ Von dir verbannt, mein Vaterland!"

Text Authorship:

  • by Friedrich Leopold, Graf zu Stolberg-Stolberg (1750 - 1819), "Lied eines deutschen Soldaten in der Fremde" [author's text checked 1 time against a primary source]

Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):

    [ None yet in the database ]


The text above (or a part of it) is used in the following settings:
  • by Peter Joseph Lindpaintner (1791 - 1856), "Sehnsucht nach dem Vaterland", op. 37 (Lieder-Sammlung für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte), Heft 1 no. 3 [ voice and piano ]
    • View the full text. [sung text checked 1 time]

Researcher for this page: Johann Winkler

This text was added to the website: 2024-08-11
Line count: 64
Word count: 331

Gentle Reminder

This website began in 1995 as a personal project by Emily Ezust, who has been working on it full-time without a salary since 2008. Our research has never had any government or institutional funding, so if you found the information here useful, please consider making a donation. Your help is greatly appreciated!
–Emily Ezust, Founder

Donate

We use cookies for internal analytics and to earn much-needed advertising revenue. (Did you know you can help support us by turning off ad-blockers?) To learn more, see our Privacy Policy. To learn how to opt out of cookies, please visit this site.

I acknowledge the use of cookies

Contact
Copyright
Privacy

Copyright © 2025 The LiederNet Archive

Site redesign by Shawn Thuris