by Georg Scheurlin (1802 - 1872)
Der Fichtenbaum
Language: German (Deutsch)
Die alte Fichte schwanket einsam auf grauer Höh'; der Knabe zieht im Nachen entlang den blauen See. Die Fichte tief versunken in dunklen Träumen sinnt; der Knabe kos't der Welle, die schäumend niederrinnt. „O Fichtenbaum dort oben, du finsterer Gesell', was schaust du stets so trübe auf mich zu dieser Stell'?“ Da rühret er mit Trauern der Zweige kühlen Saum und spricht in leisen Schauern, der alte Fichtenbaum: „Dass bald die Axt mich suchet zu deinem Totenschrein, das macht mich stets so trübe, gendenk' ich, Knabe, dein!“
Confirmed with A. Hungari (Hrsg.), Deutscher Dichter-Frühling der neuen und neuesten Zeit, 2. Bd., Frankfurt am Main, 1854.
Text Authorship:
- by Georg Scheurlin (1802 - 1872), "Der Fichtenbaum" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by (Emil Franz) Carl Greith (1828 - 1887), "Der Fichtenbaum", op. 32 (5 Lieder für Sopran mit Begleitung des Pianoforte) no. 5 [ soprano and piano ] [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2024-10-15
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