by Emanuel von Geibel (1815 - 1884)
O laßt mir meine stille Weise
Language: German (Deutsch)
O laßt mir meine stille Weise, O reißt mich nicht hervor ans Licht! Mich dürstet nicht nach eurem Preise, Und eure Bahn ist meine nicht. Dem Sänger sind genug der Schlingen Vom eignen heißen Blut gelegt; Es frommt das Maß in allen Dingen Und doppelt, wo man Geister wägt. Ist dieser Brust ein Ton beschieden, Der stimmt in eures Herzens Schlag: Wohlan, so gönnt mir Rast und Frieden, Daß ich ihn voll verströmen mag! Doch nicht, wo bei der Kerzen Funkeln Den Reigen wilde Laune führt, - Der Gott hat immer nur im Dunkeln Die Seele tönend mir berührt. Er flieht die Stätten, wo die Menge Sich Götzen formt und dann zerbricht; Drum laßt mich wert sein seiner Strenge Und reißt mich nicht hervor ans Licht!
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Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title, appears in Neue Gedichte, in Lieder aus alter und neuer Zeit, no. 27 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Wilhelm Baumgartner (1820 - 1867), "O lasst mir meine stille Weise", op. 28 (Sechs kleine Lieder) no. 1 (1866) [ voice and piano ] [sung text not yet checked]
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
This text was added to the website: 2008-10-07
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