LiederNet logo

CONTENTS

×
  • Home | Introduction
  • Composers (20,139)
  • Text Authors (19,552)
  • Go to a Random Text
  • What’s New
  • A Small Tour
  • FAQ & Links
  • Donors
  • DONATE

UTILITIES

  • Search Everything
  • Search by Surname
  • Search by Title or First Line
  • Search by Year
  • Search by Collection

CREDITS

  • Emily Ezust
  • Contributors (1,114)
  • Contact Information
  • Bibliography

  • Copyright Statement
  • Privacy Policy

Follow us on Facebook

by Friedrich Wolf (1888 - 1953)

Das Zirkuspferdchen
Language: German (Deutsch) 
Es trabt im Kreis durch die Manage,
den Kopf mit Federn bunt geschmückt,
und zu den Klängen einer Polka
das Pferdchen mit dem Kopfe nickt.
Ein Herr im Frack hält um die Peitsche
die weiße Glacéfaust geballt,
und mit dem Pferdchen stumm zu drehend
er mit der Peitsche leise knallt.
Das Pferdchen wechselt Schritt und Gänge
langsam und schnell nach der Musik.
Ob frohe oder traurige Weisen,
es nickt gehorsam sein Genick,
als wollt es "Ja" zu allem sagen,
da es auf die Kandare beißt,
die, wenn den Kopf es möchte heben,
das Maul ihm wund und blutig reißt.
Und während es im Kreise tänzelt,
da möchte es mit wildem Huf,
den Kopf hoch in die Luft geworfen
losrennen, wie Natur es schuf.
Es möchte jagen durch die Steppe
im frischen Wind in freien Lauf,
es möchte sich die Lungen füllen
mit vollem, duftigen Geschnauf.
Es möchte Sonn' und Sterne sehen,
des Himmels blauen Überfluß,
es möchte mit den freien Brüdern
tauschen der Nüstern Liebesgruß.
Doch wieder knallt die lange Peitsche
des schwarzen Herrn mit scharfem Schnick,
und wieder dreht das Pferdschen leise
sich nach dem Takte der Musik.
Fanfarentusch! Und das Orchester
brüllt jetzt Triumphes Melodie.
Das Pferdchen macht Honeurs und beuget
rings vor dem Publikum das Knie.
Das Publikum im Zirkuskreise,
es klatscht begeisterten Applaus,
der schwarze Herr gibt ein Stück Zucker
dem Pferdchen und jagt es hinaus.
Dort denkt es vor der dunklen Krippe:
Wie glücklich doch die Menschen sind,
sie dreh'n sich nicht ewig im Kreise
und träumen nicht vom Steppenwind.

Text Authorship:

  • by Friedrich Wolf (1888 - 1953) [author's text not yet checked against a primary source]

Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):

  • by Boris Blacher (1903 - 1975), "Das Zirkuspferdchen", op. 25 no. 2, published 1947 [ voice and piano ], from Vier Lieder nach Texten von Friedrich Wolf, no. 2, confirmed with a CD booklet [sung text checked 1 time]

Researcher for this page: Malcolm Wren [Guest Editor]

This text was added to the website: 2024-02-07
Line count: 44
Word count: 255

Gentle Reminder

This website began in 1995 as a personal project by Emily Ezust, who has been working on it full-time without a salary since 2008. Our research has never had any government or institutional funding, so if you found the information here useful, please consider making a donation. Your help is greatly appreciated!
–Emily Ezust, Founder

Donate

We use cookies for internal analytics and to earn much-needed advertising revenue. (Did you know you can help support us by turning off ad-blockers?) To learn more, see our Privacy Policy. To learn how to opt out of cookies, please visit this site.

I acknowledge the use of cookies

Contact
Copyright
Privacy

Copyright © 2025 The LiederNet Archive

Site redesign by Shawn Thuris