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by Johann Friedrich Schink (1755 - 1835)

Die Vergänglichkeit
Language: German (Deutsch) 
Des Lebens Freude welkt dahin
gleich Blumen auf den Matten,
täuscht, vielgestaltet, Herz und Sinn,
doch hascht sie - ihr fasst Schatten,
ergreift sie höchstens bei dem Saum;
des Lebens Glück ist nur ein Traum.

Des Daseins Vorhang rollt empor
zur ersten Jugendszene,
da kömmt die Welt euch lieblich vor
wie Nachtigallentöne;
ihr hüpft mit leichtem Flattersinn
wie Zephir über Blumen hin.

Ach! Aber eurer Kindheit Glück,
wie bald hüpft es von hinnen!
Ein süßes Wort, ein holder Blick
bezaubert eure Sinnen.
Ihr liebt und strebt und kämpft und ringt,
bis euch die Schäferstunde winkt.

Und schlägt sie dann, habt ihr sie nun
erstrebt, erkämpft, errungen,
dürft sanft im Arm der Liebe ruh'n,
verwebt in eins, verschlungen,
und glaubt noch einen Himmel kaum -
so wird auch dies Glück bald zum Traum.

Doch heil euch, gab's euch Amor noch,
schlug sie, die Schäferstunde!
Es ward euch Gegenliebe doch,
ihr hingt doch Mund an Munde!
Ach,  mancher ringt, bis 's Herz ihm bricht,
die Schäferstunde schlägt ihm nicht.

Und Freundschaft, schöner Seelen Band!
Lasst Freunde sich verstehen
und sehnen, wünschen, Hand in Hand
durchs Leben hinzugehen!
So trennt der Tod, trennt Pflicht, Geschick
die Edlen; Traum ist jedes Glück!

O so genießt der Gegenwart!
Verschiebt es nicht bis morgen;
wer den Genuss für Zukunft spart,
vermehrt oft Gram und Sorgen!
Des inner'n Frohsinns Heiterkeit
trübt Tod nicht, nicht Vergänglichkeit.

Text Authorship:

  • by Johann Friedrich Schink (1755 - 1835) [author's text not yet checked against a primary source]

Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):

  • by Friedrich Wilhelm Rust (1739 - 1796), "Die Vergänglichkeit", published 1796 [ voice and piano ], from Oden und Lieder aus den besten deutschen Dichtern, Zweite Sammlung, no. 32, Leipzig: Bei Georg August Grieshammer [sung text checked 1 time]

Research team for this page: Bertram Kottmann , Johann Winkler

This text was added to the website: 2020-09-19
Line count: 42
Word count: 226

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