Dunkel ruht auf Wald und Heide, in den Lüften regt sich's kaum, nur in halbvergess'nem Leide singt ein Vöglein wie im Traum. Tiefe Nacht; wie leise Mahnung dringt's in meine Seele ein, und ich fühl's in sel'ger Ahnung: Auch für mich wird Friede sein. Friede, Friede! Heißes Sehnen schwellt mein einsam armes Herz, meine Augen füllen Tränen, flehend blick' ich himmelwärts. Senke dich auf meine Lieder, sel'ger Ruhe holde Nacht, taue nun zu mir hernieder, wunderbare Friedensnacht!
Vier Lieder für 1 tiefe Stimme mit Pianoforte , opus 28
by (Christian Heinrich) Karl Grammann (1842 - 1897)
1. Nachtlied  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Authorship:
- by Theodor Germany (1868 - 1938), as Theo von Gery
See other settings of this text.
Researcher for this page: Johann Winkler2. Wärst du ein Bächlein  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Wärst du ein Bächlein, ich ein Bach, So eilt ich dir geschwinde nach. Und wenn ich dich gefunden hätt' In deinem Blumenuferbett: Wie wollt ich mich in dich ergießen Und ganz mit dir zusammenfließen, Du vielgeliebtes Mädchen du! Dann strömten wir bei Nacht und Tage Vereint in süßem Wellenschlage Dem Meere zu.
Authorship:
- by Wilhelm Busch (1832 - 1908)
See other settings of this text.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Wie schad', dass ich kein Pfaffe bin  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Wie schad, daß ich kein Pfaffe bin. Das wäre so mein Fach. Ich bummelte durchs Leben hin Und dächt' nicht weiter nach. Mich plagte nicht des Grübelns Qual, Der dumme Seelenzwist, Ich wüßte ein für allemal, Was an der Sache ist. Und weil mich denn kein Teufel stört, So schlief' ich recht gesund, Wär' wohlgenährt und hochverehrt Und würde kugelrund. Käm' dann die böse Fastenzeit, So wär' ich fest dabei, Bis ich mich elend abkasteit Mit Lachs und Hühnerei. Und dich, du süßes Mägdelein, Das gern zur Beichte geht, Dich nähm' ich dann so ganz allein Gehörig ins Gebet.
Authorship:
- by Wilhelm Busch (1832 - 1908), "Kritik des Herzens"
Go to the single-text view
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]4. Weinlied eines Betrogenen  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Herr Wirth, [für mich]1 'ne Kanne Wein Vom ungefälschten, ächten! Ich suchte einen Edelstein Und fand doch nicht den rechten. Ich hielt ein Stück geschliffnes Glas Für Diamantenglänzen. Herr Wirth, Herr Wirth, den besten Wein Müßt heut' ihr mir kredenzen! Herr Wirth, Herr Wirth, 'ne Kanne Wein! Ich schlürf' in vollen Zügen. 'S ist besser doch betrogen sein, Als selber zu betrügen! Ich zog einmal ein schlechtes Loos, Doch drückt's mich drum nicht nieder. Ich schlag' die Schmerzen in den Wind Und pfeife lust'ge Lieder. Herr Wirth, Herr Wirth, 'ne Kanne Wein! Lebwohl, du Ungetreue! Das soll dir keine Freude sein, Daß ich mich nicht mehr freue. Geh' ruhig deine Pfade fort; Ich ziehe still die meinen. Mir bleibt der Wein, der gold'ne Wein, Und dir zuletzt -- das Weinen!
Authorship:
- by (Friedrich) Emil Rittershaus (1834 - 1897), "Weinlied des Betrogenen"
See other settings of this text.
View original text (without footnotes)Confirmed with Die Deutsche Kunst in Bild und Lied, erster Jahrgang, ed. by Adolf Böttger, Leipzig: J. G. Bach, page 68.
1 Grammann: "Herr Wirth"Researcher for this page: Melanie Trumbull