Sachte will's dämmern, Mit seinen Lämmern Zieht schon der Mond an dem Himmel die Bahn; Müde vom Singen Vögelein schwingen Sich zu dem traulichen Neste hinan. Draußen den zarten Blümlein im Garten Fallen die schimmernden Äugelein zu. Horch, und die Glocken, Wie sie dich locken: Schlafe, mein rosiges Kindlein, auch du! Hörst du das Englein? Fächelt die Wänglein Dir mit den [Flügeln]1 leise zur Nacht; Hebt dich vom Pfühle, Trägt in der Kühle Dich in die himmlischen Gärten voll Pracht. Morgens dann wieder Fliegt's mit dir nieder, Legt dich behutsam in's Bettchen zurück, Daß beim Erwachen, Froh noch dir lachen, Kindlein, die Augen vor seligem Glück.
Drei Gesänge für gemischten Chor , opus 38
by (Peter) Nicolai von Wilm (1834 - 1911)
2. Wiegenlied  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "Wiegenlied", appears in Liederbuch, in 3. Hauslieder, no. 263
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View original text (without footnotes)Confirmed with Liederbuch von Friedrich Oser. 1842-1874. Mit einem biographischen Verzeichnis der Componisten, Basel, Benno Schwabe, Verlagsbuchhandlung, 1875, pages 234-235.
Note: in many older editions, the spelling of the word "Äuglein" becomes "Aeuglein", but as can be seen in how "über" becomes "Ueber" when capitalized, this is due to the printing process and not to rules of orthography, so we use "Äuglein".
1 Abt: "Flügelein"3. Nun fangen die Weiden zu blühen an  [sung text not yet checked]
Nun fangen die Weiden zu blühen an, Jauchze, mein Herz! Schon zwitschert ein Vögelein dann und wann, Jauchze, mein Herz! Und ist's auch der holde Frühling noch nicht Mit dem schönen Grün und den Blüthen licht, Wer weiß, über Nacht Kommt er mit Macht, Und bald mit all seiner Lust und Pracht, Jauchze nur, jauchze, jauchze mein Herz! Weiß rauschen die Bächlein hinab in's Thal, Jauchze, mein Herz! Viel muthiger lacht schon der Sonne Strahl, Jauchze, mein Herz! Und liegt auch noch in den Furchen der Schnee, Und thäte der Reif dem Frühling noch weh, Wer weiß, über Nacht Kommt er mit Macht, Und bald mit all seiner Lust und Pracht, Jauchze, nur jauchze, jauchze mein Herz! Fürwahr, schon spürt' ich ein Lüftchen lau, Jauchze, mein Herz! Am Borde gar nicket ein Blümchen schlau, Jauchze, mein Herz! Und schwimmt auch noch auf den Seeen das Eis, Und wartet der Frühling noch kluger Weis, Wer weiß, über Nacht Kommt er mit Macht, Und bald mit all seiner Lust und Pracht, Jauchze nur, jauchze, jauchze mein Herz!
Text Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "Nun fangen die Weiden zu blühen an!", appears in Liederbuch, in 1. Naturlieder, no. 12
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Liederbuch von Friedrich Oser, 1842-1874. Mit einem biographischen Verzeichnis der Componisten, Basel: Benno Schwabe, Verlagsbuchhandlung, 1875, pages 14-15.