Es ist ein Thierlein auf der Welt,
Hält sich gar gern zun Weiben,
Wiewol es ihnen nicht gefällt,
Kanns doch kein Mensch vertreiben.
Es beißt und sticht, Und hilft auch nicht,
Wenn man sich schon thut reiben:
Es ist ein Floh, Des sein nicht froh
Die jungn und alten Weiber.
Refrain
Ein Floh der beißt und sticht,
er zwickt und pickt,
er stupft und hupft,
er kreucht und weicht,
er kitzelt und bitzelt,
zitzelt und fützelt,
er krabelt und zabelt:
Die Meidlein und die Weiber
Nicht sicher vor ihm bleiben.
Die Weiber haben große Pein
Von Flöhen über dMaßen,
Bei ihnen findt man groß und klein,
Kein Ruh sie ihnen lassen.
Im Hemd und Kleid Thuns ihnen leid,
Im Haus und auf der Gassen.
Im Pelz und Rock Sitzt manches Gschock,
Und plagens auf der Straßen.
(Refrain)
[ ... ]
Und wenn sie wollen schlafen gan,
Fürs Licht sie stehen von Stunden,
Die Flöh zu suchen habens an
Und fischen obn und unten;
Sie suchen aus Wol nach der Paus
All Falten und all Schrunden,
So lang bis sie mit großer Müh
Die Flöh haben gefunden.
(Refrain)
4 deutsche Lieder aus dem 16ten u. 17ten Jahrhundert , opus 35
by (Carl) Otto Ehrenfried Nicolai (1810 - 1849)
1. Der Flohjammer  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author
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Confirmed with Die deutschen Gesellschaftslieder des 16. und 17. Jahrhunderts. Aus gleichzeitigen Quellen gesammelt von Hoffmann von Fallersleben, Leipzig: Verlag von Wilhelm Engelmann, 1844. Appeared in Neue Musicalische Kurzweil. Durch Erasmum Widmannum, Nürmberg, 1618, Nr. VIII.
Research team for this page: Bertram Kottmann , Dr. Gerrit den Hartogh
2. Der Kuckuck  [sung text checked 1 time]
Einsmals in einem tiefen Tal Der Kuckuck und die Nachtigall Täten ein' Wett' anschlagen, Zu singen um das Meisterstück: "Gewinn es Kunst, gewinn es Glück, Dank soll er davon tragen." Der Kuckuck sprach: So dir's gefällt, Ich hab' zur Sach' ein' Richter wählt, Und tät den Esel nennen, Denn weil er hat zwei Ohren groß, So kann er hören, desto baß, Und was recht ist, erkennen. Sie flogen vor den Richter bald. Wie ihm die Sache ward erzählt, Schuf er, sie sollten singen: Die Nachtigall sang lieblich aus, Der Esel sprach, du machst mir's kraus, Ich kann's in Kopf nicht bringen. Der Kuckuck drauf anfing geschwind: Kuckuck! ein Sang durch Terz, Quart, Quint Und tät die Noten brechen; Er lacht auch drein nach seiner Art, Dem Esel gefiel's, er sagt, nun wart, Ein Urteil will ich sprechen. Wohl sungen hast du, Nachtigall, Aber Kuckuck singst gut Choral, Und hältst den Takt fein innen; Das sprech' ich nach mein' hohen Verstand, Und kostet's gleich ein ganzes Land, So lass' ich dich's gewinnen.
Authorship:
- from Volkslieder (Folksongs) , "Wettstreit des Kuckucks mit der Nachtigall"
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Confirmed with Des Knaben Wunderhorn. Alte Deutsche Lieder Vol 1, collected by Achim von Arnim and Clemens Brentano, Heidelberg, 1806, page 351.
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3. Alle Tage Feiertag
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4. Du bist zu klein, mein Hänselein  [sung text checked 1 time]
Ein kurzer Mann hieß Hänselein, Der thät ein Jungfrau bulen. Sie sagt ihm bald, er wär zu klein. Jungfrau, sprach er, das schadt als nicht, Bin ich doch alt von Jahren; Hab viel studiert und viel verricht, Darzu auch viel erfahren. Da sprach sie: nein, Das kann nicht sein, Du bist zu klein, Mein Hänselein!
Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author, "Du bist zu klein, mein Hänselein"
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Confirmed with Die deutschen Gesellschaftslieder des 16. und 17. Jahrhunderts. Aus gleichzeitigen Quellen gesammelt von Hoffmann von Fallersleben, Leipzig: Verlag von Wilhelm Engelmann, 1844. Appeared in Newe kurzweilige Teutsche Lieder Durch Jacobum Regnart, Nürmberg 1580.
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