Über's Schneefeld halle frisch, mein Gesang, Durch die Stille das schlummernde Thal entlang! Kein Vöglein mehr singt. Kein Bächlein mehr klingt. Um so lauter kling' und schalle mein Lied, Dem Eiswind zum Trotz, der entgegen dir zieht, Um so kecker poch', um so frischer, mein Muth, Um so heißer wall' und woge, mein Blut! In der Sonne schimmern und flimmern die Höhn, Und drunten die Tannen, wie schön, o wie schön! Kein Zweiglein sich regt Vom Winde bewegt. Um so rascher eil' und schreite, mein Fuß, Wie fernhin dein Tritt erknarren auch muß! Ha! dringet der Frost durch Mark auch und Bein, In das fröhliche Herz dringt er nimmer hinein! Und der Himmel da droben, o schau, o schau! Durchsichtig beinah das kristallene Blau! Nur zartester Duft In goldener Luft. So freudig blitze, mein Auge, darein, So klar und frisch soll's im Herzen mir sein, Soll hallen mein Lied zurück von den Höhn: Nicht der Frühling allein, auch der Winter ist schön!
Drei Lieder für Solo und Männerchor , opus 45
by Eduard Köllner (1839 - 1891)
1. Winterlied  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "Winterlied", appears in Liederbuch, in 1. Naturlieder, no. 165, Basel: Benno Schwabe, first published 1875
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Winter song", copyright © 2025, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Liederbuch von Friedrich Oser, 1842-1874. Mit einem biographischen Verzeichnis der Componisten, Basel: Benno Schwabe, 1875, page 144.
2. Es öffnet leise klingend  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Es öffnet leise klingend Des Windes luft'ger Scherz Der Blumen rothe Lippen, Der Blätter grünes Herz. Es spitzt [das]1 Schilf die Ohren, Wenn's säuselt in dem Ried, Und rauscht mit tausend Zungen Ein frisches Morgenlied. Die Vögel auf den Zweigen Erweckt der Blätter Klang, Und in [den]2 Äther wirbelt Frohlockend ihr Gesang. Und hört der Mensch hierunten, Wie Alles lieblich stimmt, Wie Luft auf Wog' und Blättern In Melodieen schwimmt: Drückt er die Hand des Bruders Voll Andacht im Gemüt, Und seine Lippe jubelt, Und seine Seele glüht.
Text Authorship:
- by Adolf Böttger (1815 - 1870), "Unterwegs", appears in Gedichte, in Wartburglieder
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View original text (without footnotes)Confirmed with Adolf Böttger, Gedichte, Leipzig: Dürr'sche Buchhandlung, 1854, pages 67-68.
Note: in some editions of Böttger's poems, stanza 4 line 1 is " Und hört der Mensch im Tale".
1 Billeter: "der"2 Billeter: "dem"
3. Auf Wiedersehn  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
[Weine nicht]1, Wenn aus dem stillen Vaterhaus Das Kind zieht in die Welt hinaus! Du rufst als letzten Gruß beim Gehn: "Lieb' Kind, lieb' Kind, auf Wiedersehn!" Drum weine nicht! [Weine nicht]1, Wenn sanft ein liebes Auge bricht, Das Auge war die Seele nicht! Wenn wir am [Totenbette]2 stehn, So sagen wir: "Auf Wiedersehn!" Drum weine nicht! [Weine nicht]1, Und sank auch in das kalte Grab Ein Herz, das du geliebt, hinab! Hörst du's durch Trauerweiden wehn? Da rauscht es süß: "Auf Wiedersehn!" Drum weine nicht!
Text Authorship:
- by (Adolf) Hugo Göring (1827 - 1857), "Wiedersehen"
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View original text (without footnotes)Confirmed with Aus deutschen Lesebbüchern. Dichtungen in Poesie und Prosa erläutert für Schule und Haus, zweiter Band, Leipzig: Theodor Hofmann, 1904. 1 Marschner: "O weine nicht"
2 Marschner: "Sterbebette"