Lenz liegt im Walde; warm und trocken Keimt sonnenhell der grüne Grund; Es klingt der Vöglein Liebeslocken, Es klingt des Bächleins heller Mund. Da zieh' ich schweifend durch's Gestände, Dem Waldtier gleich, das wintergrau Im stummen Drang der Lebensfreude Zur Sonne kommt aus seinem Bau. Wie wohlig ist's, die Glieder strecken, Und wandern, und nicht wissen, wo? So schweif' ich hin, durch Steig und Hecken, Lautlos und ziellos, sonnenfroh.
Zwei Lieder für Bariton (oder Mezzo-Sopran) mit Pianoforte , opus 5
by Ernst Ludwig (1852 - 1925)
1. Frühlingswandern  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Karl Stieler (1842 - 1885), "Frühlingswandern", appears in Neue Hochlands-Lieder, in 2. Feldpfade
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2. Im Dickicht  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Und immer einsam zieh' ich hin, Doch hat's mich nicht verdrossen; Denn wer im Walde wandern geht, Braucht keine Genossen. Es rauscht der Quell, es rauscht der Baum, Lichtstrahlen funkeln und weben: Und ich erleb' im halben Traum Das tiefste Leben. Denn was mir die rauschende Quelle sagt, Das sagt mir sonst nicht eine; Und so, wie die Frau Sonne küßt, So süß küßt keine!
Text Authorship:
- by Karl Stieler (1842 - 1885), "Im Dickicht", appears in Neue Hochlands-Lieder, in 2. Feldpfade
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