Dich hat der starke Gott gebaut, Du Ehrenhaus, du deutsches Haus; Er macht dich so frei und traut, So fest und stark gen Sturm und Braus! Die Treue ist dein Grund und Halt, Die zwinget keines Feind's Gewalt. Mein Vaterhaus, du deutsches Haus, Mit deine Giebeln schmuck und schlank, Umkränzt von grünem Weingerank'; Und Blumenduft, jahrein, jahraus Im Stübchen klein Voll Sonnenschein, Wie oft gedenk' ich dein! Ob rebumrankt im Abendroth, Ob von des Südens Glut umloht; Ob auf der Alp, umstürmt von Ost, Ob von des Weltmeer's Flut umtost: Sei uns gegrüßt, du deutsches Haus, Wir schirmen dich in Sturm und Braus! Du Felsenburg, des Volkes Hort, Du bleibst in allem Kampf und Streit Die Warte deutschem Brauch und Wort Und uns're Zuflucht jederzeit; Wenn wir von Kampf und Kummer matt: Du gibst uns Trost und Ruhestatt! Mein Vaterhaus, du deutsches Haus, Mit deinem Stübchen traut und schlicht, Voll Märchenduft und Sonnenlicht, Wo Lieb' und Treu' ging ein und aus -- O Stübchen klein Voll Sonnenschein, Wie oft gedenk' ich dein! Ob Glük-umglänzt, ob in der Noth, Ob Blitz-umzuckt, ob Flut-umdroht, Ob von Gefahren rings umthürmt, Ob von der Feind Zorn bestürmt: Sei uns gegrüßt, du deutsches Haus, Wir schirmen dich in Sturm und Braus! Du hegst und schirm'st das größte Gut, Das mehr aus Edelstein und Erz -- Den treuen deutschen Sinn und Muth, Das liebestarke deutsche Herz; Das ist dein Glücks- und Zauberhort, O wahr' und heg' es immer fort. Mein Vaterhaus, du deutsches Haus, An deinem Herd, den Lieb' geweiht -- Da träumte ich voll Seligkeit Der Jugend schönsten Traum einst aus -- Im Stübchen klein Voll Sonnenschein, Wie oft gedenk' ich dein! Ob hold umlacht vom Jugendglück, Ob trüb umwölkt von Misgeschick; Ob in des Unheils dunkler Nacht, Umdräut von grimmer Schicksalsmacht: Sei uns gegrüßt, du deutsches Haus, Wir schirmen dich in Sturm und Braus!
Sechs Männerchöre , opus 102
by Ludwig Liebe (1819 - 1900)
1. Das deutsche Haus  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Anton August Naaff (1850 - 1918), "Das deutsche Haus", appears in Aus dem Dornbusch: Lieder vom Hügel, eipzig/Dresden: Pierson, first published 1890
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Confirmed with Anton August Naaff, Aus dem Dornbusch: Lieder vom Hügel, Leipzig/Dresden: Pierson, 1890, pages 67 - 69.
2. Der Reiter und sein Lieb  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Es zog ein Reiter wohl in den Krieg, Und als er auf sein Grauroß stieg, Da hub er an zu singen. Und als das Mägdlein das vernahm, Da hub sie an vor lauter Gram Gar bitterlich zu weinen. "Sag' an, was weinest du so sehr? Es gibt der Reiter noch viel mehr Auf Gottes lieber Erde." -- "O Reiter, lieber Reiter mein, Wirst du von mir geschieden sein, Ist auch mein Glück geschieden." Und als das Mägdlein sprach das Wort, Stand still das Roß, er konnte nicht fort, Das Herz wollt' ihm zerspringen. Und plötzlich hub er wieder an: "Wer für sein Lieb nicht sterben kann, Verdient nicht Lieb' und Treue! "Da! nimm mein goldnes Ringelein! Ade! es muß geschieden sein -- Dein bleib' ich heut und immer!"
Text Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), "Beim Abschied", appears in Lyrische Gedichte, in Volksleben, in Allerlei Klänge aus dem Volksleben
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Confirmed with Goldene Klassiker-Bibliotek: Hempels Klassiker-Ausgaben in neuer Bearbeitung. Hoffmann von Fallersleben: Auswahl in drei Teilen, erster Teil: Lyrische Gedichte, ed. by Augusta Weldler-Steinberg, Berlin - Leipzig - Wien - Stuttgart: Deutsches Verlagshaus Bong & Co., 1845, page 273. Appears in Lyrische Gedichte, in Volksleben, in Allerlei Klänge aus dem Volksleben.
3. Sonntag auf dem Meere  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Es haucht der Ost der Dämmrung Morgenkühle, Weitum erwacht das Meer zum Wogenspiele, Die Sonne steigt, von Wellenmund geküsst, Ein prächt'ger Gottesherold auf und grüsst: Das ist der Tag des Herrn! Das ist der Tag des Herrn! Es glüht die Fluth von Wolkenglanz und Feuer, Es betet still der Fährmann an dem Steuer, Die Segelstang' in sanften Bogen schwingt, Drauf der Matrose sitzt und schaut und singt: Das ist der Tag des Herrn! Das ist der Tag des Herrn! Ich hör' die Lüfte all' in Andacht reden, Ich hör die Wellen nah und ferne beten, Es fasst mit heil'ger Ahnung meinen Sinn Und hebt und trägt mich zu dem Himmel hin: Das ist der Tag des Herrn! Das ist der Tag des Herrn!
4. Singe mit!  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Horch! wie singet das Vögelein Froh im eisigen Nebelhauch, Als erglänzeten Baum und Strauch Hell im lieblichsten Sonnenschein. Singe mit denn auch, Singe mit denn auch, Deinem Gott, liebes Herz, Wie dir bange mag sein! Horch des Vögeleins muntrer Sang Nun verklinget im Windeshauch; Süß im heimlichen Nest im Strauch Schlummert's ein mit dem letzten Klang. Ruh' in Gott denn auch, Ruh' in Gott denn auch, Nun im Lied, liebes Herz, Sich dein Grämen entzwang!
Text Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "Singe mit!", appears in Liederbuch, in 1. Naturlieder, no. 115
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Confirmed with Album lyrischer Originalien, Basel: Schweighauserische Buchhandlung, 1868. Page 363.